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#11

Re: Tausende Kinder durch Schulessen erkrankt

Brechdurchfall-Epidemie in Ostdeutschland

Krankheitswelle ebbt ab


Nach der Epidemie mit tausenden Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen geben Behörden eine erste Entwarnung. Doch nach der Ursache der Krankheitswelle suchen Experten weiter intensiv.

Die Welle der Brechdurchfall-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Ostdeutschland ebbt ab. Das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtete am Sonntag, der Höhepunkt der gemeldeten Fälle sei bereits am vergangenen Mittwoch und Donnerstag erreicht worden. Nach Mahlzeiten in Schulen und Kindertagesstätten waren mit Stand vom Sonntag mindestens 8365 Jugendliche und Kinder sowie einige Erwachsene in Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erkrankt. Die Ursachen der Erkrankungen sind aber noch nicht geklärt.

Das für Ernährung zuständige Bundesministerium geht davon aus, dass es "nach den vorliegenden Zahlen deutliche Anzeichen für Entspannung gibt." Dies sagte Ministeriumssprecher Holger Eichele der DPA. Betroffen waren 342 Schulen und Kindergärten.

Die Experten der eigens eingerichteten Task-Force untersuchten vor allem Proben von Essenslieferanten, prüften die Speisepläne und Lieferwege und werteten Laborergebnisse aus. Dabei gab es am Wochenende erste Anhaltspunkte: In Sachsen und Thüringen wurde das hochansteckende Norovirus in einigen Fällen als Erreger nachgewiesen. Es führt zu Durchfall und Erbrechen und geht oft mit Schmerzen, Übelkeit und Fieber einher.

Lehren aus der Ehec-Krisenbewältigung

In den meisten Küchen des Caterers Sodexo, der alle betroffenen Einrichtungen belieferte, wird am Montag wieder Kantinen-Essen produziert. Nur in Berlin bleiben auf Wunsch des Senats zwei Küchen geschlossen, wie Unternehmenssprecher Stephan Dürholt am Sonntag der DPA sagte. Während es von Sodexo noch am Freitag hieß, das Unternehmen sehe sich nicht für die Erkrankungswelle verantwortlich, sagte Dürholt nun: "Es hat sich mittlerweile herausgestellt, dass, soweit wir es alle wissen, tatsächlich nur Kinder betroffen sind, die von uns beliefert worden sind. Dementsprechend intensiv sind auch unsere internen Untersuchungen." Fest stehe aber, dass es im Produktionsprozess keine Ungereimtheiten gebe. Das Augenmerk liege nun auf den Zulieferern.

Bei der Bewertung der Ergebnisse ihrer Untersuchungen sind die Behörden allerdings vorsichtig. Sie haben offenbar Lehren aus der zum Teil chaotischen Ehec-Krisenbewältigung gezogen. Ehec hatte etliche Todesfälle gefordert. Bei den aktuellen Magen-Darm-Erkrankungen gehen Fachleute nun weiter davon aus, dass es noch andere Ursachen für die Erkrankungswelle geben muss.

Im Verdacht haben die Gesundheitsbehörden auch die Bakterienart Bacillus cereus, wie Jürgen Ziegenfuß, Abteilungsleiter im Landesamt für Lebensmittelsicherheit in Thüringen, sagte. Das Bakterium bildet Gifte (Toxine) aus, die hitzebeständig sind. In Thüringen wurde der Erreger seit Ausbruch der Krankheitswelle in zwei Laborproben nachgewiesen. "Für eine belastbare Aussage ist das aber zu dünn", sagte Ziegenfuß am Sonntag.

"Kurze und unkomplizierte" Krankheitsverläufe

Das RKI berichtete, als "mögliche Auslöser sind Norovirus oder Toxine von toxinbildenden Bakterien (z.B.: Staphylococcus aureus, Bacillus cereus, Clostridium perfringens) in Betracht zu ziehen." Human- und Lebensmittelproben würden weiter untersucht.

Der Verlauf der meisten Erkrankungen sei "kurz und unkompliziert", berichtete das RKI. "Es besteht kein Hinweis auf eine nennenswerte Anzahl von Sekundärinfektionen." Deshalb gehen die Behörden davon aus, dass die Erkrankungen zumeist nicht ansteckend sind. Bisher mussten 23 Personen stationär in eine Klinik.

Mit 2800 Fällen wurden die meisten Erkrankungen in Sachsen registriert, wo am Montag 19 vorübergehend geschlossene Schulen wieder geöffnet werden. 2415 Fälle waren im Land Brandenburg gemeldet, 2213 laut RKI in Berlin, 887 in Thüringen, 50 in Sachsen-Anhalt und in Mecklenburg-Vorpommern kein Fall.
Quelle
Die Muschi ist kein Grammophon,sie spielt auch keine Lieder,
sie ist nur ein Erholungsort für steifgewordene Glieder.
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vor 7 Tagen

#12

Re: Tausende Kinder durch Schulessen erkrankt

Zitat:
Nach Magen-Darm-Infektionen
Cateringfirma will Betroffene entschädigen

Nach dem massenhaften Brechdurchfall in Ostdeutschland will der Caterer Sodexo die Erkrankten entschädigen. Das kündigte das Unternehmen mit Sitz in Rüsselsheim an, ohne weitere Details zu nennen.

"Wir sind über diesen Sachverhalt bestürzt. Wir entschuldigen uns in aller Form bei den betroffenen Kindern und Familien und hoffen, dass es allen Kindern inzwischen wieder gut geht", erklärte Sodexo in einer schriftlichen Mitteilung. Nach Bekanntwerden der Epidemie vor einer Woche hatte der Caterer die Verantwortung noch vehement zurückgewiesen.

Tiefkühl-Erdbeeren als Auslöser

Zuvor war die Ursache für die massenhaften Brechdurchfall-Erkrankungen offenbar gefunden worden. So sollen tiefgefrorene Erdbeeren die Krankheitswelle mit rund 11.200 Betroffenen ausgelöst haben. Ein Sprecher des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit bestätigte dies.

Auch nach Angaben eines Sprechers des Thüringischen Gesundheitsministeriums sollen tiefgekühlte Erdbeeren Hauptquelle für die Infektionen sein. Dies betreffe "mindestens Thüringen und Sachsen", sagte er.

Aus Kreisen der Lebensmittelfahnder hieß es, die verdächtigen Erdbeeren stammten vermutlich aus China. Ein Großhändler habe sie tiefgekühlt an Großküchen der Firma Sodexo mit Sitz im hessischen Rüsselsheim und zwei weitere Anbieter von Schul- und Kantinenessen geliefert. Ein Caterer habe die Erdbeeren zugeliefert bekommen und sie anschließend zu Kompott verarbeitet, der mit Grießbrei gereicht wurde.
Frühe Indizien für Tiefkühl-Erdbeeren als Ursache

Der Caterer Sodexo teilte nun mit, dass es bereits nach der Entdeckung der ersten Erkrankungen bei firmeninternen Ermittlungen Indizien gegeben habe, dass Tiefkühl-Erdbeeren als mögliche Ursache in Betracht kommen. Diese seien daraufhin vorsorglich und unverzüglich in allen Sodexo-Küchen "gesperrt" worden.

"Wir werden alles technisch und organisatorisch Machbare unmittelbar umsetzen, damit das Eintreten eines vergleichbaren Falles in Zukunft möglichst ausgeschlossen werden kann. Wir werden unsere ohnehin strengen Regularien nochmals kritisch überprüfen", heißt es weiter.

Noroviren sind besonders widerstandfähig

Zu den Infektionen sei es wahrscheinlich in Einrichtungen gekommen, die diese Tiefkühlware vor dem Servieren als Nachspeise nicht vollständig erhitzt hätten. Wenn gefrorene Erdbeeren nur aufgetaut oder zu schwach erhitzt würden, könnten nicht alle Keime sicher abgetötet werden. Noroviren gelten zum Beispiel als besonders kälteresistent und hitzebeständig.

Sie waren auch von Anfang an im Visier der Mikrobiologen. Die unterschiedliche Art des Auftauens könnte nach Angaben der Ermittler erklären, warum es in einigen Einrichtungen zum Brechdurchfall kam, in anderen aber nicht.

Für die weiteren Ermittlungen ist die gesamte verdächtige Erdbeerware bereits gesperrt worden - oder sie wird gerade zurückgerufen. Nach derzeitigen Erkenntnissen sind die Erdbeeren nicht in den privaten Handel gekommen, sondern es handelte sich um Großpackungen.

Krankheitswelle mittlerweile abgeflaut

In Ostdeutschland sind nach den jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts bisher rund 11.200 Menschen an Brechdurchfall erkrankt, vorwiegend Kinder und Jugendliche. Bis auf Sachsen ist die Welle nach einem Höhepunkt zwischen dem 25. und 28. September aber wieder abgeebbt.

Bei den meisten Patienten verlief die Infektion unkompliziert. 32 Patienten kamen allerdings in ein Krankenhaus. Das RKI wertet den Ausbruch insgesamt als die bisher größte lebensmittelbedingte Krankheitswelle in Deutschland.

Quelle: tagesschau.de
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