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Solid-State-Drive - Ein FAQ inklusive Kaufberatung

Viele haben sicherlich schon über den Kauf eines solchen Solid-State-Drives, kurz SSD, nachgedacht und sich dabei die Frage gestellt, was das eigentlich ist und was es für Vor- bzw. Nachteile gibt.

In den folgenden Zeilen werde ich also versuchen, die wohl wichtigsten Fragen rund um das Thema SSD verständlich zu erklären.
Unter anderem beantworte ich die Frage, ob sich der Kauf lohnt und stelle abschließend eine kleine Kaufberatung auf.


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Vorweg also wie schon erwähnt ein kleines FAQ für die, die noch nicht genau wissen um was es sich bei einem SSD handelt und sich noch nicht sicher sind, ob sie ein SSD wirklich benötigen:


SSD ist eine Kurzform für „Solid State Drive“ und hat nicht wie eine altbekannte und herkömmliche HDD eine (magnetische) rotierende Scheibe inklusive Abtaster inne.
Man kann ein SSD eher mit einem USB-Stick vergleichen, denn es ist ein Speichermedium, welches aus Flash-Bausteinen (Halbleiterspeicher) besteht. Die meiste und wichtigste Arbeit übernimmt dann der Controller, der mit Hilfe einer herstellerspezifischen Firmware werkelt. Den restlichen elektronischen Kram und insbesondere die Fachbegriffe lasse ich außen vor, da diese völlig uninteressant für Laien und „Normalos“ sind. Oder? ;)



http://i.imgur.com/URtJq.png

Kurz und knapp, JA!
Keine andere Komponente (neben GPU und CPU) bringt solch einen enormen Leistungsschub ans Licht.
Richtig angeschlossen / konfiguriert und mit gutem Controller bestückt (dazu später mehr) startet das Betriebssystem innerhalb weniger Sekunden nach dem BIOS.
Aber nicht nur das OS profitiert von der Geschwindigkeit, sondern auch sämtliche Anwendungen. In Spielen wird die Ladegeschwindigkeit etwas erhöht, aber es ist in diesem Bereich nicht so „auffällig“ bzw. „wichtig“.



http://i.imgur.com/pX1Zy.png

Ja die gibt es:

Hohe Robustheit: Das heißt, das SSD kann schon mal runterfallen (warum auch immer) o.ä. ohne Datenverlust - wie es bei einer normalen HDD passieren würde – zu erleiden.

Keine Geräuschentwicklung: Da keine beweglichen Teile innerhalb der SSD zu finden sind. Daraus folgt, dass sich auch keine Vibrationen bilden können.

Sehr kurze Zugriffszeiten: Da alles elektronisch über Flash-Bausteine und nicht mehr mechanisch funktioniert.

Vglw. geringe Wärmeentwicklung: Produziert nicht so viel Wärme wie ein herkömmliche HDD.

Sehr geringe Stromaufnahme: Diese liegt bei ca. 2-5(!) Watt.




http://i.imgur.com/P3Xhq.png


http://i.imgur.com/GGRHN.pngDer Preis: Verglichen mit HDDs kostet der GB bei SSDs wesentlich mehr.

http://i.imgur.com/GGRHN.pngAuch bei SSDs kann es Ausfälle geben bzw. zu Datenverlusten kommen. Der Grund dafür liegt dann wahrscheinlich im verwendeten Controller bzw. die dazugehörige (fehlerhafte) Firmware.




http://i.imgur.com/qDM0K.png

SLC bedeutet „Single Level Cell“, MLC bedeutet „Multi Level Cell“. Das sind zwei unterschiedliche Speicherzellenarten bzw. NAND-Flashspeicherarten. Sie geben an, wie viele Bits pro Zelle gespeichert werden – bei SLC nur ein Bit und bei MLC eben mehr als ein Bit.
SSDs mit dem NAND-Typ MLC erreichen ca. 3000-10.000 Schreibzyklen/-zugriffe pro Zelle bevor sie über den Jordan gehen. SLC dagegen das Zehnfache und mehr.
Da ein SSD aber die Schreibzugriffe auf alle Zellen aufteilt, ist die Zahl von 3000-10.000 gar nicht mehr so klein – denn es gibt sehr viele Speicherzellen.

MLC Speicher bringt den Nachteil mit sich, dass die Lese- und Schreibgeschwindigkeit geringer ist und bei Ausfall einer Zelle die Bitfehlerrate steigt.
Vorteil gegenüber SLC ist jedoch der Preis, der daraus resultiert, dass auf gleicher Chipfläche viel mehr Informationen gespeichert werden können.
SLC Speicher sind also kostenintensiver, benötigen aber weniger Energie, sind etwas schneller und theoretisch langlebiger als MLC SSDs.

Aber da der NAND-Typ SLC wenig auf dem Markt verbreitet und eher für den Serverbetrieb entwickelt ist, lasse ich diesen Mal außen vor.

Ganz neu ist "TLC" - "Triple Level Cell". Der erste Hersteller, der diesen NAND-Typ verbaut ist bisher Samsung.
Hier ist die Speicherdichte größer, was am Ende den Preis auf dem Markt drückt.
Die Abnutzung der Zellen durch das Auslesen ist jedoch höher und die Fehlerrate steigt an (verglichen mit den anderen beiden Typen). Diese Fehler werden aber von dem Controller aus dem Hause Samsung (MDX) erkannt und gleichzeitig beseitigt.
Wie das ganze auf langer Sicht, also in der Praxis klappt, bleibt noch abzuwarten.



http://i.imgur.com/odEOU.png

Das ist und bleibt eher ein Mythos – zumindest bei aktuellen SSDs. Ich kann das ganz schnell mit einem Screenshot widerlegen:

http://i.imgur.com/GFG9J.png
Und natürlich auch mit Fakten:

Ich sage, dass ein SSD wesentlich länger im alltäglichen Gebrauch durchhält, als eine HDD.
Denn wenn eines der vielen mechanischen Bauteile bei der HDD ausfällt, dann kommt es zum Totalausfall und die Daten sind komplett weg, wenn es keinen Weg zur Reparatur gibt.
Da das SSD keine mechanischen Bauteile innehat, kann theoretisch auch nichts kaputt gehen – wie gesagt, theoretisch!
Denn der Controller und auch die Speicherzellen können sich verabschieden. Sind Speicherzellen kaputt, verringert sich lediglich die Kapazität – beim Controller kommt es allerdings auch zu einem Totalausfall.

Die Lebensdauer hängt jedoch auch stark von der Benutzung ab – also ob man 4000GB am Tag auf die SSD schreibt oder ob einem doch schon 100-200GB pro Tag genügen.
Generell „liest“ man aber gewöhnlich viel mehr als dass man „schreibt“.
(Daher ist die Lesegeschwindigkeit auch viel interessanter!)

Um jetzt noch ein paar theoretische Zahlen bezüglich der Lebensdauer ins Rennen zu schicken, fange ich mal an zu rechnen:

(Da ich unter Punkt 5 erwähnt habe, dass ich SLC außen vor lasse, wird es nur ein Beispiel zu der Rechnung geben)

Gehen wir davon aus, dass wir eine Crucial M4 120GB SSD testen und von einer Lebensdauer von 15 Jahren ausgehen:

http://i.imgur.com/ZWpOF.png


Die 220GB beziehen sich auf die tägliche, maximale Schreibleistung bis das SSD einen Abgang macht – wenn man von 15 Jahren Nutzungsdauer ausgeht.
Da diese Werte aber allesamt nur theoretisch sind und die wenigsten MLC Zellen auf dem Markt wirklich die 10.000 erreichen (sondern eher so um die 3000-5000), kann man von dem SSD nicht diese Betriebszeit verlangen. Aber selbst wenn man von 5000 Schreibzyklen pro Zelle ausgeht, dann dürfte man immer noch 110GB pro Tag auf das SSD schaufeln.
Man sieht also, dass es eine ziemlich lange Zeit ist, bis hier irgendwas kaputt geht – auch wenn man relativ viel auf das SSD schreibt.
Ich zum Beispiel hab mein SSD in den ersten 2 Monaten nicht geschont, viel entpackt / gepackt und Benchmarks durchgeführt – dennoch ist sie nicht einmal annähernd angekratzt.



http://i.imgur.com/MdvDQ.png

Meiner Meinung, und wohl auch der von vielen anderen SSD-Besitzern, nach auf jeden Fall.
Schon aus dem Grund, dass die Preise derzeit schon für fast jeden erschwinglich sind.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist also auf jeden Fall gegeben, denn man bekommt einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub in allen Bereichen für vergleichsweise kleines Geld.

Allerdings sollte man beim Kauf unbedingt auf den verbauten Controller und die herstellerspezifische Firmware achten – einige sind/waren sehr fehlerhaft und Ausbesserungen folgten eher schleppend als kundenfreundlich.



http://i.imgur.com/elPuy.png

Die Antwort dieser Frage hängt davon ab, was man mit dem SSD machen möchte. Wenn man sparsam mit Speicherplatz ist und nur 1-2 Programme inklusive OS darauf installieren möchte, dann reicht schon eine SSD unter den gängigen 60GB. Sobald aber mehr Programme und evtl. 1-2 Spiele dazukommen sollten es schon mindestens 60GB sein – Windows wird immerhin auch immer größer mit der Zeit.

Derzeit spreche ich aber eine Empfehlung für mindestens 120GB aus, da die Preise über die letzten Monate enorm gesunken sind und man schließlich gerne etwas mehr „Puffer“ hat.



http://i.imgur.com/JtVWD.png

Erst einmal Glückwunsch, dass ihr es bis hier hin geschafft habt und euch durch all diese Fragen gekämpft habt.
Wenn ihr nun der selben Meinung wie ich, und auch der von vielen Anderen seid, dann geht es nun darum für welches SSD ihr euch entscheidet:

Ich persönlich besitze eine kleine 64GB Crucial M4 SSD und bin sehr zufrieden: Sowohl mit der Leistung des SSD, als auch mit dem Support seitens Crucial.
Warum? Weil, sobald ein Fehler erkannt wird, zügig reagiert wird und eine ausgebesserte Firmware seitens Crucial zur Verfügung gestellt wird.
Davon könnten sich andere Hersteller echt eine Scheibe abschneiden - sowas bekommt man wirklich selten zu Augen.

Ich für meinen Teil hatte jedoch noch keinen einzigen "Freeze", BSOD oder Absturz (mit stets aktueller Firmware) (y)

Die 128GB Version der M4 ist bereits für unter 100€ zu bekommen, was für die Leistung und Stabilität auf jeden Fall günstig ist. Ob ihr 128GB benötigt, habe ich ja schon bei Frage 8 beantwortet.
Sowohl Lese- als auch Schreibgeschwindigkeiten sind sehr gut, vorausgesetzt man betreibt das SSD an einem SATA3 Port, welcher die Limitierung von 300Mb/s aufhebt und Spielraum lässt.

Zusammengefasst ist das Crucial M4 SSD Preis-/Leistungsmäßig echt spitze - Der verwendete Controller (Marvell 88SS9174-BLD2) ist sehr stabil (im Gegensatz zu einigen anderen SSDs mit dem SF=SandForce Controller) und die Firmware wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert

Benchmarks und Vergleiche mit HDDs findet ihr zu Genüge auf Amazon: Direktlink zu den Benchmarks

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Eine andere klare Empfehlung spreche ich für Samsungs SSD 840 (Pro) aus.
Es ist der Nachfolger der ebenso erfolgreichen SSD 830 - nur schneller und dabei um 1-2 Watt stromsparender.
Kostenpunkt hier liegt auch unter 100€, die Pro kostet etwas darüber.
Unterscheidungsmerkmal ist hierbei vor allem der sich unterscheidende NAND-Typ: TLC statt MLC (Im FAQ gekärt).
Ansonsten vorhandene Unterschiede: Die Differenz von ca. 1 Watt Energieaufnahme und ~260MB/s mehr Schreibleistung (Insgesamt ca. 390MB/s laut Hersteller).

Beide kommen mit einem Controller aus dem eigenen Hause daher - ebenfalls sehr stabil und leistungsfähig.

Ich persönlich würde zur "840 Pro" greifen, da man momentan noch nicht absehen kann, ob der "neue" TLC-Typ in der Praxis genau so gut wie MLC funktioniert.

Zur TLC-SSD hier mal ein ganz netter Artikel: gamestar.de






Abschließend noch die Kauflinks zu Amazon und zum Preisvergleich "geizhals.de"

Crucial M4 128GB:
  • geizhals.de
  • amazon.de


    Samsung SSD 840 Pro:
  • geizhals.de
  • amazon.de




  • Ich bedanke mich für's (aufmerksame) Lesen und hoffe, dass ihr von nun an etwas mehr über SSDs wisst und euch evtl. sogar für einen Kauf entscheidet!


    Zu Konfigurationstipps eines SSDs geht's hier entlang!

    Zum Supportthread über SSDs geht's hier entlang!

    Text-Quellen: SLC und MLC
    Bild-Quellen: carlo

    Tags: SSD, Flashspeicher, Datenträger

    8 Reaktionen im Forum

    Hash
    vor 3 Tagen
    Sehr informativ, auch für Neulinge.

    10/10

    Vielen Dank. (bow)
    KäptNstyle
    vor 3 Tagen
    Ja, sehr guter Artikel, toll und ausführlich geschrieben (y)

    Was mich interessieren würde, kann irgendwer vlt einen geschätzten Wert angeben wieviele Daten geschrieben werden wenn das System ganz normal läuft und man ein paar Stunden zockt? [...]
    Houseputz
    vor 3 Tagen
    Anstatt auf die Amazon-Links mit dem Affiliate-Zusatz "geizhals-21" zu verlinken, würde ich den Moderatoren anraten, sich selber beim Amazon-Partnerprogramm anzumelden und dann objektiv bewertete Produkte - wie in diesem Fall - mit einem eigene [...]
    Chriss.23 da iCom Gängsta
    vor 3 Tagen
    Sehr schöner Beitrag..jetzt weiß ich alles über ssd werde mir auch in kürze eine zu legen..Noch ne andere Frage sind die fürs system oder kann man da 2 ssd reinpacken eine system und eine wo die games usw drauf kommen. ?
    Rocky187
    vor 3 Tagen
    Kleine Frage: Im Artikel (der übrigens sehr gut ist) wird gesagt, dass eine SSD irgendwie 15 Jahre hält, bei dieser beispielhaften Nutzung. Wie lange hält den im Vergleich dazu eine konventionelle HD?

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