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Forum » News Forum » User-News » Allgemeine News » OECD-Studie zu Deutschland : Arm und Reich driften schneller auseinander » Seite 2

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#11

Re: OECD-Studie zu Deutschland : Arm und Reich driften schneller auseinander

Arm trotz Aufschwung
Fast jeder siebte Deutsche ist von Armut bedroht


Fast jeder siebte Deutsche ist von Armut bedroht. In einigen Bundesländern liegt die Quote sogar bei knapp 20 Prozent. Gefahren sehen Forscher besonders in Dortmund und Umgebung.


Das Armutsrisiko in Deutschland steigt

Die Armut in Deutschland geht auch in Zeiten guter Konjunktur nicht zurück. Rund zwölf Millionen Menschen sind hierzulande armutsgefährdet, das sind 14,5 Prozent der Bevölkerung, wie der Paritätische Wohlfahrtsverband am Mittwoch in Berlin bei der Vorlage seines Armutsberichts 2011 mitteilte. Im Osten ist die Gefahr, in Armut abzusinken, nach wie vor größer als im Westen: In Westdeutschland lag die Armutsquote vergangenes Jahr bei 13,3 Prozent, in Ostdeutschland bei 19 Prozent.

Laut dem Bericht hat sich die Armut in Deutschland auf hohem Niveau verfestigt: Seit dem Jahr 2005 verharrt die Armutsquote zwischen 14 und 15 Prozent – unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung in diesem Zeitraum. Damit sei auch die Behauptung widerlegt, eine gute Wirtschaftspolitik sei die beste Sozialpolitik, bilanzierte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, Ulrich Schneider. „Die Krankheit Armut ist resistent geworden gegen die Hauptmedizin wirtschaftliches Wachstum.“

Heile Welt in Bayerns Süden

Von Armutsnähe oder Armutsgefährdung wird gesprochen, wenn jemand weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens hat. 2010 lag die Armutsgefährdungsschwelle für einen Single-Haushalt bei 826 Euro, für eine vierköpfige Familie lag sie bei 1735 Euro nach Abzug von Steuern und Abgaben. Im Oberland im südlichen Bayern trifft dies nur auf 7,5 Prozent der Bevölkerung zu, in Vorpommern – dem bundesweiten Schlusslicht – sind es hingegen 24,6 Prozent. Doch auch wenn es in den neuen Bundesländern nach wie vor mehr Armut als im Westen gibt, sehen die Forscher in einigen Teilen Ostdeutschlands eine positive Entwicklung. Besonders deutlich ist der Aufwärtstrend im südlichen Thüringen sowie im Berliner Speckgürtel.
In Berlin selber wuchs die Armut hingegen zwischen 2006 und 2010 so stark wie nirgendwo sonst in Deutschland. Sie stieg von 17 auf 19,2 Prozent. Eine ähnlich negative Entwicklung gab es den Angaben zufolge nur noch in Nordrhein-Westfalen. Hier kletterte die Quote von 13,9 auf 15,4 Prozent. Für besonders besorgniserregend hält Schneider den Trend im Ruhrgebiet: Die Armutsquote in Dortmund sei mittlerweile höher als in Mecklenburg-Vorpommern. Zudem sei die Region als größter deutscher Ballungsraum besonders anfällig für soziale Unruhen: „Sollte dieser Kessel anfangen zu kochen, dürfte es sehr schwer werden, ihn wieder runterzukühlen.“



Wohlfahrtsverband: Politiker müssen Handeln

Deshalb mahnte Schneider ein rasches Gegensteuern der Politik an. Die jährlichen Sozialausgaben müssten um 20 Milliarden Euro angehoben werden, unter anderem für höhere Hartz-IV-Sätze. Im Gegenzug müssten Erbschaften, große Vermögen und hohe Einkommen stärker besteuert werden. „Wir kommen angesichts der sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen, vor denen wir stehen, nicht darum herum, die sehr Vermögenden zur Finanzierung der Lasten stärker als bisher heranzuziehen.“

Die Halbzeitbilanz der Bundesregierung fällt nach Einschätzung des Paritätischen Gesamtverbands hingegen ernüchternd aus. Die Anhebung des Kinderfreibetrags und die gleichzeitige Streichung des Elterngelds für Hartz-IV-Empfänger seien eine familienpolitische Umverteilung von unten nach oben, kritisierte Schneider. Auch beim Wohngeld und beim öffentlichen Beschäftigungssektor sei gekürzt worden – so werde die Armuts-Problematik jedoch eher verschärft als gelöst.
Quelle
Die Muschi ist kein Grammophon,sie spielt auch keine Lieder,
sie ist nur ein Erholungsort für steifgewordene Glieder.
Benutzer die sich bedankt haben: 1
vor 2 Jahren

#12

Re: OECD-Studie zu Deutschland : Arm und Reich driften schneller auseinander

Zitat:
Die jährlichen Sozialausgaben müssten um 20 Milliarden Euro angehoben werden, unter anderem für höhere Hartz-IV-Sätze.

Grundsätzlich sicher nachvollziehbar, dennoch löst es das Problem nicht. Die sozialistische BRD gibt schon heute mehr als die hälfte für Soziales aus, was dabei bisher heraus gekommen ist: noch mehr Armut.
http://1.bp.blogspot.com/_q6ym5bUQ1qc/R_ODeyBg-AI/AAAAAAAABLw/CMfYeAIDdWg/s400/Bibelleser+wissen+mehr.JPG
vor 2 Jahren

#13

Re: OECD-Studie zu Deutschland : Arm und Reich driften schneller auseinander

Zitat:
Wer definiert, was in einer Gesellschaft gerecht ist und was ungerecht? Über diese Frage diskutiert Richard David Precht mit Christian Lindner, Chef der NRW-FDP und studierter Philosoph

fand ich ganz interessant da auch sehr viel über unsere relative armut, sozialer status, reichtum, armut etc diskutiert wurde...wer mag...

Was ist gerecht?

Benutzer die sich bedankt haben: 3
vor 12 Monaten

#14

Re: OECD-Studie zu Deutschland : Arm und Reich driften schneller auseinander

Zitat:
Sozialer Abstieg:

Jedem sechsten Deutschen droht Armut

In Deutschland stehen immer mehr Menschen vor dem sozialen Abstieg. Einer europaweiten Erhebung zufolge galten 2011 rund 13 Millionen Bundesbürger als arm oder armutsgefährdet. In Ländern wie Frankreich oder Tschechien ist die Lage besser.


Trotz der vergleichsweise starken Wirtschaftsentwicklung in Deutschland ist eine zunehmende Zahl von Menschen von Armut bedroht. Laut Statistischem Bundesamt galt dies im Jahr 2011 für 16,1 Prozent der Bevölkerung - rund jeder Sechste. Der Anteil steigt seit Jahren: 2005 galten nur 12,2 Prozent als armutsgefährdet, 2010 waren es 15,8 Prozent.

Die Daten sind Teil einer europäischen Erhebung, bei der allein in Deutschland mehr als 13.000 Haushalte erfasst wurden. Nach der offiziellen Definition gilt als armutsgefährdet, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens eines Landes verdient. Dieser Schwellenwert lag 2011 in Deutschland für eine allein lebende Person bei 980 Euro im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2058 Euro im Monat. Staatliche Sozialleistungen sind in den Einkommen enthalten, Steuern und Sozialabgaben sind abgezogen.

Die Definition ist umstritten, weil sie nur eine relative Armut misst. So gilt ein Single in Norwegen mit einem Nettoeinkommen von 1200 Euro im Monat als armutsgefährdet, in Bulgarien könnte er damit schon fast fürstlich leben.

Bessere Werte in Tschechien als in Deustchland


Noch liegen nicht die Daten für alle EU-Länder vor, doch schon jetzt lässt sich sagen: Mit 16,1 Prozent ist die Armutsgefährdungsquote in Deutschland höher als in vielen anderen Staaten. In Tschechien etwa gelten nur 9,6 Prozent der Menschen als armutsbedroht, in den Niederlanden sind es 10,1 Prozent. Auch in Frankreich lag die Quote mit 14,1 Prozent deutlich unter dem deutschen Wert.

Zudem zeichnet sich ab, dass die Quote in vielen Staaten gesunken ist oder stagnierte. Eine Ausnahme bildet neben Deutschland allerdings Griechenland. Dort schnellte der Anteil auf 23,1 Prozent - fast jeder Vierte war also armutsgefährdet.

In Deutschland hatten Frauen erneut ein höheres Armutsrisiko als Männer - und zwar in allen Altersgruppen. Ebenfalls besonders betroffen: Alleinerziehende und ihre Kinder. 38,8 Prozent der Menschen, die in Haushalten von Alleinerziehenden lebten, galten als gefährdet. Noch stärker betroffen waren Arbeitslose und ihre Familien: Bei ihnen lag der Anteil bei 69,3 Prozent.


vor 3 Tagen