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rain![]() iCom Meister Registriert seit 4 Jahren Beiträge: 2.820 |
Der Feind in Mali ist noch nicht ausgemacht Ein militärisches Eingreifen im gespaltenen Mali ist notwendig. Doch zuvor muss geklärt sein, welche der vielen Bewegungen wirklich bekämpft werden muss. ___________________________________________________________ 3.300 Mann stark soll die internationale Streitkraft sein, die Mali bei der Bekämpfung islamistischer Rebellen im Norden des Landes unterstützt. Darauf einigte sich die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) Anfang November. Eine willkommene Maßnahme, nach den gemeinsamen Bemühungen regionaler und internationaler Partner. Doch ein militärisches Eingreifen allein wird die tiefe Krise des Landes nicht lösen. Die Situation in Mali ist extrem angespannt. Im März stürzte ein Militärcoup die Regierung. Separatisten und Al-Kaida-verbundene Fundamentalisten übernahmen den Norden des Landes. Nun ist Mali geographisch, politisch, militärisch und religiös gespalten. Die Notwendigkeit eines internationalen Eingreifens mit klar definierten Vorgaben ist eindeutig. Der nächste Schritt wird Ende dieses Monats erwartet, wenn die Vereinten Nationen die Mission durch einen Sicherheitsratsbeschluss autorisieren. Dennoch, bis die Landstreitkräfte tatsächlich zum Einsatz kommen, wird noch einige Zeit vergehen. Auch die Neustrukturierung und Ausbildung der malischen Truppen durch eine separate Mission der Europäischen Union wird Zeit kosten. In der Zwischenzeit ist das Einleiten eines politischen Prozesses dringend notwendig. Extremistische Bewegungen müssen von anderen bewaffneten und unbewaffneten Gruppen in Nordmali unterschieden werden. Die verschiedenen ethnischen Gemeinden müssen einen Konsens darüber herstellen, welche Gruppierungen in der Region terroristisch sind und Ziel der Bekämpfung durch die malischen und internationalen Truppen sein werden. Einige der Gruppen, die den Norden kontrollieren, haben die Grenzen bereits deutlich überschritten – sie sind terroristische Vereinigungen und an Verhandlungen nicht interessiert. Auch die politische Krise im Süden nicht unterschätzen Trotzdem sollte die Situation in Mali nicht allein aus Sicht der Terrorismusbekämpfung betrachtet werden. Algeriens jüngster Versuch, als Vermittler für einleitende Gespräche mit einer dieser Gruppen – Ansar Dine – tätig zu werden, sendet ein positives Signal. Doch diese Diskussionsrunden sollten nicht in einem Abkommen münden, das lediglich auf die Agenda einiger weniger opportunistischer Führer bewaffneter Gruppen zugeschnitten ist. Es muss die rechtmäßigen Forderungen der Bevölkerung im Norden ebenfalls mit einbeziehen. Ein Anlauf zur Einigung im Jahr 2006 scheiterte genau aus diesen Gründen. Die internationale Gemeinschaft darf den Fehler nicht wiederholen. Auch die politische Krise im Süden und in der Hauptstadt Bamako darf nicht unterschätzt werden. Das wachsende Misstrauen gegenüber Mitgliedern der Übergangsregierung aufgrund von Korruption verhindert eine Lösung der Krise. Die Entscheidung der westafrikanischen Staatsführer auf der letzten ECOWAS-Konferenz, dass sowohl der vorläufige Präsident und Premierminister, als auch alle anderen Mitglieder der Übergangsregierung nicht zu den nächsten Wahlen antreten dürfen, wird diese enttäuschen. Dennoch müssen sie die Entscheidung respektieren und sich auf ihre Schlüsselverantwortung in den nächsten Monaten konzentrieren. Zum Glück hat die internationale Gemeinschaft die Verstrickungen dieser Krise inzwischen erkannt. Sie sieht auch, dass ein militärischer Eingriff lediglich Teil einer globalen Lösungsstrategie sein kann. Übereinstimmung und Koordination sind heute weiter fortgeschritten als noch in den letzten Monaten. Die Ernennung von Vertretern der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union für Mali und die Sahelzone sollte helfen, die Einigkeit auf dem Weg weiter zu führen. Eins ist klar: Es gibt keine schnelle Lösung für die Krise. Die Gefahr einer Eskalation in der Region ist gewaltig, sollten ECOWAS, die Afrikanische Union, die EU und entscheidende Mitglieder des UN-Sicherheitsrates die falschen Entscheidungen treffen. seriously, i'm kidding
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vor 2 Monaten | |
nipi![]() iCom Star ![]() Registriert seit 2 Jahren Beiträge: 803 |
20.12.2024
Kampf gegen Islamisten: Sicherheitsrat genehmigt Militäreinsatz in Mali Unterstützung für Mali im Kampf gegen Milizen und Dschihadisten: Der Uno-Sicherheitsrat hat sich einstimmig für die Entsendung von Friedenstruppen in das krisengeschüttelte Land entschieden. Die Mission gilt als hochriskant. New York/Bamako - Der Uno-Sicherheitsrat hat am Donnerstag einstimmig eine Militäroperation in Mali genehmigt. Die Resolution zur Entsendung von Friedenstruppen begrenzt den Einsatz auf zunächst ein Jahr. Die unter afrikanischer Führung stehende Afisma-Mission solle die Regierung in Bamako "mit allen notwendigen Mitteln" im Kampf gegen Terroristen und bewaffnete Rebellengruppen im Norden des Landes unterstützen, heißt es in der Resolution. Der deutsche Uno-Botschafter Peter Wittig bezeichnete die Entscheidung nach der Abstimmung in New York als "bedeutenden Schritt". Die Mission solle die Anstrengungen für eine politische Lösung ergänzen. Die Resolution erteilt außerdem den 27 EU-Ländern sowie weiteren Uno-Mitgliedsstaaten die Befugnis, dem afrikanischen Land beim Wiederaufbau seiner Streitkräfte zu helfen. Die Friedenstruppe soll unter anderem die Verteidigungs- und Sicherheitskräfte der Übergangsregierung des westafrikanischen Landes dabei unterstützen, den Schutz der Zivilisten zu gewährleisten. Es wird erwartet, dass die Mission nicht vor September 2013 beginnt. Die Lage gilt als hochriskant, doch Frankreich drängt auf einen Einsatz so früh wie möglich. "In Mali steht unsere eigene Sicherheit auf dem Spiel", sagte jüngst der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian. "Wenn wir uns nicht schnell bewegen, dann entsteht dort Schritt für Schritt ein terroristischer Staat." Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hatte im Vorfeld um die Autorisierung einer Truppe von 3000 Soldaten verschiedener afrikanischer Staaten gebeten. Nach einem Militärputsch im März hatten radikale Islamisten den Norden des westafrikanischen Wüstenstaats erobert. Sie kontrollieren inzwischen zwei Drittel der Landesfläche. Quelle "Blues are the root. The rest is the fruit" (Willie Dixon)
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vor einem Monat | |
carlo![]() ![]() ![]() Threadstarter iCom Legende Registriert seit 2 Jahren Beiträge: 1.533 |
Logistische Unterstützung Deutschland will Frankreich in Mali helfen Gedacht ist an den Einsatz von Sanitätern und Transportfliegern: Die Bundesregierung hat überraschend schnell militärische Hilfe für den Kampfeinsatz französischer Truppen in Mali zugesagt. Man lasse den Partner "in dieser schwierigen Situation" nicht allein, sagte ein Sprecher. Berlin/Bamako - Frankreichs Militär kämpft mit Hunderten Soldaten in Mali gegen islamistische Rebellen - jetzt denkt die Bundesregierung sehr konkret über logistische Hilfe nach. Innerhalb der Bundesregierung, so ein Sprecher des Auswärtigen Amts, wurde vereinbart, schnellstmöglich Optionen zu prüfen. Allerdings sollen keine deutschen Kampftruppen nach Mali entsandt werden. Möglich erscheint laut dem Sprecher deutsche Unterstützung mit Transportfliegern aber auch durch die Entsendung von Sanitätern. Andreas Peschke, Sprecher des Auswärtigen Amts, erklärte am Montag in Berlin, dass Deutschland Frankreich"in dieser schwierigen Situation" nicht allein lasse. Innerhalb der Bundesregierung hat es über die Unterstützung bereits konkrete Abstimmungen gegeben, demnach verabredeten Außenminister Guido Westerwelle und seine Kollege Thomas de Maizière, möglichst rasch Kontakt zu den französischen Partnern aufzunehmen und sich beim dortigen Militär anzubieten. Mehrere andere Länder, darunter die USA und Großbritannien, haben Frankreich bereits kurz nach dem Start der Mali-Operation Hilfe zugesagt. Deutschland will nun offenbar nicht außen vorstehen, wenn es um die Intervention geht. Berlin kündigte ebenso mehr Tempo bei einer lange geplanten Ausbildungsmission für das malische Militär an. Seit Monaten ist beschlossen, dass 200 europäische Trainer nach Mali entsandt werden sollen, um das marode Militär dort auszubilden. Westerwelle drängt nun, dass die Planungen forciert werden, dazu will er in den kommenden Tagen einen Sondergipfel der EU einberufen. Eigentlich sollten die Planungen in den kommenden Monaten abgeschlossen werden, so der AA-Sprecher, nun solle dies in den kommenden Wochen passieren. Frankreich fliegt seit Freitag zur Unterstützung der malischen Streitkräfte Angriffe im Norden Malis. Auch am Montag waren französische Kampfflugzeuge im Einsatz: Sie griffen von Islamisten gehaltenen Stellungen unweit der zentralmalischen Stadt Diabaly an. Aus einer Militärbasis unweit der Ortschaft sei Geschützfeuer zu hören gewesen, sagte ein malischer Geheimdienstmitarbeiter. Kurz darauf hätten französische Kampfjets die Gegend überflogen und Bomben abgeworfen. Mit den jüngsten Bombardements weiten die französischen Streitkräfte ihren Militäreinsatz gegen Islamisten nun auf Ziele im Zentrum Malis aus. Noch bis Sonntagabend waren ausnahmslos Rebellenstellungen in nördlichen Regionen des Landes angegriffen worden. Kritik von Grünen-Fraktionchef Trittin Die Haltung der Bundesregierung sorgt für Irritationen bei der Opposition. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin drängte die Koalition zu konkreteren Hilfszusagen und kritisierte gleichzeitig den Kurs von Außenminister Guido Westerwelle. "Ich würde von einem Außenminister gerne einmal hören, was geht, und nicht nur, was alles nicht geht", sagte Trittin SPIEGEL ONLINE. "Deutschland sollte Anfragen seiner Partner oder der EU für Unterstützung - zum Beispiel im Bereich der Logistik oder bei der Ausbildung - konstruktiv prüfen." Trittin begrüßte Frankreichs Eingreifen in Mali. "Frankreich hat zu Recht auf Bitten der malischen Regierung und mit Zustimmung des Sicherheitsrates eingegriffen und einen weiteren Vorstoß der Islamisten in den Süden gestoppt", sagte Trittin. "Die Bundesregierung ist jetzt gefragt, zusammen mit den internationalen Partnern zu einer multilateralen Strategie zurückzufinden, die Gesprächskanäle wieder zu öffnen und eine politische Verhandlungslösung voranzutreiben." Kerstin Müller, außenpolitische Sprecherin der Bundestagfraktion, kritisierte dagegen das Eingreifen eine "hochriskante Aktion" der Franzosen. "Eine militärische Intervention in Mali ist so der falsche Weg", sagte Müller der "Welt". Die Nato begrüßte den französischen Militäreinsatz gegen islamistische Kämpfer, plant aber keine Unterstützung der Mission. "Frankreich hat schnell gehandelt, um die Offensive der terroristischen Gruppen in Mali zurückzudrängen", sagte Nato-Sprecherin Oana Lungescu am Montag in Brüssel. "Wir hoffen, dass diese Anstrengungen helfen, die Rechtsstaatlichkeit in Mali wieder herzustellen und die Bedrohung durch terroristische Gruppen zu verringern." Die Allianz selbst sei aber nicht in den Konflikt involviert, sagte die Sprecherin. Darüber gebe es in der Allianz auch weder eine Diskussion, noch habe die Nato eine Bitte um Unterstützung erhalten. Die bedrängten Islamisten drohten derweil in einer Erklärung mit Vergeltung für die französischen Luftangriffe. Sie würden "Frankreich ins Herz" treffen, erklärte ein Vertreter der islamistischen Organisation Mujao ("Bewegung für die Einheit und den Dschihad in Westafrika") laut einem Bericht der Zeitung "Le Monde." Islamisten starten Gegenoffensive Ersten Berichten zufolge starteten die Islamisten am Montag eine Gegenoffensive in der Stadt Diabaly. Es gebe in der Stadt Kämpfe zwischen dem Militär und den Islamisten, sagte ein Einwohner Diabalys. Die Intervention Frankreichs in Mali soll nach dem Willen der Regierung in Paris von kurzer Dauer sein. Der Einsatz zeigt Regierungsvertretern zufolge bereits Erfolge. Die Intervention sei "eine Frage von Wochen", sagte Außenminister Laurent Fabius am Sonntagabend vor französischen Medienvertretern. Zugleich lobte er die internationale Unterstützung für sein Land. Unter anderem nannte Fabius Großbritannien, Dänemark, "andere europäische Länder" und die USA. Der Minister rechtfertigte den Militäreinsatz: "Frankreich musste dringend eingreifen, sonst gäbe es Mali nicht mehr, dafür aber einen terroristischen Staat." Am Montagabend will sich der Weltsicherheitsrat in New York auf Antrag Frankreichs in einer Sondersitzung mit der Lage in dem westafrikanischen Krisenland befassen. Der Norden Malis ist seit März 2012 in der Hand der Extremisten, die dort eine strenge Auslegung der Scharia eingeführt haben. Immer wieder gab es Berichte über schwere Menschenrechtsverletzungen. Zudem haben die Islamisten mehrere Heiligtümer in der historischen Stadt Timbuktu zerstört.
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vor 2 Wochen | |
Gingermontine (bärtig)![]() iCom Star ![]() Registriert seit 3 Jahren Beiträge: 1.113 |
Was Frankreich in Mali wirklich will Die französische Militärmission in Mali birgt enorme Risiken, Islamisten drohen mit Racheanschlägen in Europa. Trotzdem schickt Präsident Hollande weitere Soldaten in den rohstoffreichen Krisenstaat. Welche Interessen verfolgt Paris? Wer kämpft gegen wen? Die wichtigsten Fakten im Überblick. Berlin/Hamburg - Die Kämpfe im Norden Malis werden heftiger, die französischen Streitkräfte haben zuletzt neue Angriffe gegen islamistische Rebellen geflogen. Auch die Truppenpräsenz am Boden wird ausgebaut, derzeit sind französische Soldaten auf dem Weg in den Norden Malis. Noch ist völlig unklar, wie lange der Einsatz dauern wird. Mali wirkt derzeit wie ein völlig zerrüttetes Land ohne jegliche Ordnung. Ein Überblick zu den wichtigsten Fakten: - Wie kam es zum Konflikt in Mali? Mali galt jahrelang als Vorzeigedemokratie in Afrika, aber seit dem Putsch im März 2012 driftete das Land immer weiter ins Chaos: Soldaten stürzten damals Präsident Amadou Toumani Touré - sie rechtfertigten ihren Putsch damit, dass Touré dem Aufstand der Tuareg im Norden des Landes machtlos zugeschaut habe. Anfang April 2012 erklärten die Tuareg nach einer Reihe militärischer Erfolge ihr erobertes Gebiet für unabhängig. Die Tuareg, die jegliche staatliche Ordnung ablehnen, stießen mit diesem Plan aber auf Widerstand bei der früheren Kolonialmacht Frankreich sowie bei den Nachbarländern Malis. Ihre vorübergehend starke Rolle haben die Tuareg inzwischen eingebüßt, längst haben im Norden Malis islamistische Rebellen das Sagen. Zuletzt boten sich die Tuareg nun sogar als Verbündete Frankreichs im Kampf gegen die Islamisten an. Warum hat Frankreich so schnell in den Konflikt eingegriffen? Frankreichs Alleingang in Mali hat eine lange Vorgeschichte. Seit Monaten schon drängt Paris auf dem internationalen Parkett erfolglos um eine multinationale Intervention in Mali, doch bisher konnte die Regierung von François Hollande dieses Ziel nicht erreichen - von rhetorischer Unterstützung durch EU und USA abgesehen. Als ehemalige Kolonialmacht fürchtet Paris nicht nur eine Gefahr für die rund 7000 in Mali lebenden Franzosen. Auch in Frankreich selber lebt eine große malische Gemeinde. Fiele nun der Norden Malis komplett an die Islamisten und entwickelte sich das Gebiet zu einem neuen Trainingslager von al-Qaida, müsste Frankreich auch im eigenen Land Anschläge und neue Terrorzellen fürchten. Die Regierung in Paris hat zuletzt die Sicherheitsvorkehrungen im eigenen Land erhöht. Man müsse angesichts der terroristischen Bedrohung alle "notwendigen Vorkehrungen" treffen, erklärte Hollande. Entsprechend wurden Schutz und Überwachung von Regierungsgebäuden verstärkt, auch der öffentliche Nahverkehr wird stärker überwacht. - Welche Rolle spielen Bodenschätze? Daneben verfolgt Paris aber auch wirtschaftliche Interessen. So liegen rund um Nordmali viele der von Frankreich ausgebeuteten Uranminen, die das Land dringend für seine Atomkraftwerke braucht. Der staatliche französische Atomkonzern Areva fördert Uran in Malis Nachbarland Niger, das inzwischen der größte Uranproduzent des Kontinents ist. Auch in Mali selbst wurde Uran gefunden. Die atomare Unabhängigkeit ist in Frankreich mehr oder minder eine Frage der Staatsräson und ganz oben auf der Agenda jeder Regierung. Entsprechend kam in den vergangenen Tagen bei Kritikern der französischen Intervention schnell der Verdacht auf, es gehe Paris nicht allein um die Bekämpfung von Terroristen. Das militärische Engagement Frankreichs diene "auch der Sicherung seiner eigenen Energieversorgung mit preiswertem Uran aus Malis Nachbarland Niger", erklärte etwa die Gesellschaft für bedrohte Völker. - Wer sind die Rebellen? Die selbsternannten Rebellen haben in den vergangenen Monaten einen regelrechten Siegeszug hingelegt, sie nutzten das Machtvakuum in dem westafrikanischen Staat geschickt aus. Zunächst zettelten Tuareg-Milizen gemeinsam mit einigen islamistischen Gruppen eine Revolution an. Dabei halfen ihnen Waffen aus den Depots des gestürzten libyschen Despoten Muammar al-Gaddafi, die schwache malische Armee war binnen weniger Tage aus den drei nordmalischen Zentren Timbuktu, Gao und Kidal vertrieben. Die Allianz zwischen den Tuareg und den Islamisten der Gruppe Ansar al-Din ("Verteidiger des Glaubens") sowie der eng mit dem Terrornetz al-Qaida verbundenen Gruppe Mujao ("Bewegung für Einheit und den Dschihad in Westafrika") hielt nicht lange. Durch ihre Kampferfahrungen übernahmen die Islamisten kurz nach der Revolution in Nordmali das Kommando, verjagten ihre einstigen Tuareg-Verbündeten aus den Städten und etablierten einen fundamentalistischen Gottesstaat nach dem Vorbild der afghanischen Taliban. Statt Richter fällen nun Geistliche vor Standgerichten Todesurteile gegen vermeintliche Gotteslästerer, amputieren Dieben die Hände und verfolgen Frauen, die sich gegen Zwangsheiraten wehren wollen. Derzeit boomt in dem Land der Waffenmarkt, in keiner anderen Region der Welt sind moderne Boden-Luft-Raketen oder Sturmgewehre so günstig zu haben wie im Norden Malis. Nachrichtendienste gaben die Zahl der Kämpfer der Islamisten zuletzt meist mit etwa 2000 an, allerdings zieht der Gottesstaat seit Monaten Dschihad-Rekruten aus aller Welt an. Nach der Intervention der Franzosen dürften Reisen von Terror-Touristen in die Krisenzone noch attraktiver werden. Zu militärischen Großoperationen sind die Kämpfer zwar wohl nicht in der Lage, doch gegen die mit ihren Pick-ups sehr mobile Kleinarmee ist ein Krieg mehr als schwierig. - Wie steht es um die Wirtschaft in Mali? Mali gilt als eines der ärmsten Länder der Erde, für den Anbau etwa von Reis und Gemüse ist der Boden häufig zu trocken, ein Großteil der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mali verfügt aber über zahlreiche Bodenschätze, die meisten von ihnen sind noch nicht erschlossen. So soll es in dem Land neben Uran unter anderem auch Erdöl, Erdgas, Gold, Diamanten und Kupfer geben. Internationale Unternehmen sind schon seit längerem in Mali aktiv, um die begehrten Rohstoffe zu finden. - Warum ist das malische Militär so schwach? Das malische Militär, da sind sich die westlichen Regierungen und Geheimdienste einig, ist in einem desolaten Zustand. Seit Jahren schon wurde die Ausbildung und die Ausrüstung der Streitkräfte völlig vernachlässigt. Zwar betätigen sich die hohen Generäle kräftig am Machtpoker in der Hauptstadt Bamako, die Soldaten jedoch desertierten in den vergangenen Jahren massiv, auch wegen einer geringen Bezahlung von umgerechnet fünf Dollar pro Monat für die unteren Dienstränge. Militärisch besitzt die Armee fast gar keine Schlagkraft und verfügt laut dem amtierenden Verteidigungsminister nur über 200 geländefähige Fahrzeuge, einige altersschwache Panzer aus DDR-Beständen und kaum schwere Waffen. Die Luftwaffe ist völlig auseinandergefallen, von vier noch vorhandenen Hubschraubern sind nur zwei einsatzfähig, Lufttransportfähigkeiten sind gar nicht vorhanden. Am Beispiel Mali zeigt sich auch, dass die Militärhilfe aus dem Ausland inklusive der Ausbildung von Offizieren in den USA oder Europa wenig gebracht hat. Ziel solcher Missionen ist es, besonders aufstrebende Offiziere an demokratische Werte heranzuführen. Im Fall von Mali jedoch war es vor allem der in den USA ausgebildete Hauptmann Sanogo, der im März 2012 ein politisches Vakuum für einen Militärputsch ausnutzte und sich selbst kurzzeitig als Präsident krönte. - Wie sehen die militärischen Pläne aus? Am vergangenen Freitag startete Frankreich überraschend seinen militärischen Alleingang in seiner früheren Kolonie und erhält dafür inzwischen logistische Unterstützung von mehreren Ländern, unter anderem von Großbritannien und den USA. Die Regierung in Paris strebt ein rasches Ende des Einsatzes an - doch ob dies gelingt, darf bezweifelt werden: Das französische Verteidigungsministerium plant mehreren Berichten zufolge die Entsendung von bis zu 2500 Soldaten, Präsident François Hollande hatte zuvor von 750 Soldaten gesprochen. Zudem verlegte Frankreich zuletzt rund 30 Panzer aus der Elfenbeinküste nach Mali. Ein Indiz dafür, dass die Angriffe mit Kampfflugzeugen allein nicht ausreichen, um die gut ausgerüsteten Rebellen zurückzudrängen. Noch ist Frankreich allein an der Front, geplant ist allerdings ein vom Uno-Sicherheitsrat genehmigter Einsatz von 3300 Soldaten der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas. Die EU will den Einsatz mit einer militärischen Ausbildungstruppe unterstützen. Experten rechnen allerdings damit, dass die Operation in dem Krisenland nicht vor dem Herbst beginnen kann, möglicherweise sogar erst später. -Welche Rolle spielt Deutschland? Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat mehrfach betont, dass Deutschland keine Kampftruppen nach Mali schicken wird. Man werde aber mit Frankreich besprechen, "welche Unterstützung politisch, logistisch, medizinisch und humanitär sinnvoll ist". In Berlin kündigten Westerwelle und Verteidigungsminister Thomas de Maiziére mittlerweile an, dass zwei Transall-Maschinen der Bundeswehr Ecowas-Soldaten nach Mali transportieren sollen. Quelle: Spiegel ![]()
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vor 2 Wochen |
Editiert von Gingermontine (bärtig) vor 2 Wochen
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Rocky187![]() iCom Jünger Registriert seit 4 Jahren Beiträge: 668 |
Malische Armee erobert Kona zurück
Bei den Kämpfen gegen islamistische Rebellen hat die Armee Malis die Stadt Kona im Zentrum des Landes wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Die Regierungstruppen rücken weiter Richtung Norden vor. ______ «Bevor wir einrücken konnten, haben wir 42 Stunden lang gekämpft», sagte Kommandant Didier Dakouo im nationalen Fernsehen. Die Kämpfe rund um Kona gingen jedoch weiter. Er hoffe aber auf schnelle Fortschritte, fügte der Offizier hinzu. Die «Feinde» hätten «schwere Verluste» erlitten, hiess es weiter. Örtliche Sicherheitskreise bestätigten die Informationen. Unabhängigen Beobachtern wird der Zugang zur Kampfzone verwehrt Die Truppen seien nun auf dem Weg in die von Rebellen gehaltene Stadt Douentza. Weitere Verbände stünden in Niono, rund 60 Kilometer vor Diabali, bereit. Kona war am vergangenen Donnerstag von islamistischen Kämpfern eingenommen worden. Daraufhin startete Frankreich am Freitag vergangener Woche seine Militärintervention. Mehr Truppen entsendet Nigeria wird sich Medienberichten zufolge mit mehr Truppen als bislang angekündigt an dem Mali-Einsatz der Staaten der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas beteiligen. Präsident Goodluck Jonathan beschloss, 1200 Soldaten zu stellen, 300 mehr als zunächst zugesagt. Auch Deutschland hat mit seinem Mali-Einsatz begonnen. Zwei Transall-Transportflugzeuge starteten vom schleswig-holsteinischen Flugplatz Hohn aus. Quelle: SRF.ch
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vor 2 Wochen |
Editiert von Rocky187 vor 2 Wochen
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HateKate![]() ![]() ![]() iCom Zombie Registriert seit 3 JahrenBeiträge: 1.913 |
Zitat von Rocky187: Malische Armee erobert Kona zurück Wir wollen doch mal die Kirche im Dorf lassen. Die Malische Armee und die anderen Afrikaner erobern in Mali noch nicht einmal einen Haufen Kamelscheiße. Die Hauptlast tragen ja wohl die Franzosen und bei denen die fast 700 Fremdenlegionäre die mittlerweile dort im Einsatz stehen. Und Deutschland als enger Freund der Franzosen( wie Frau Merkel und Frau Westerwelle ja immer wieder beteuern ) zieht wieder wie schon in Lybien den Schwanz ein. Peinlich, Peinlich aber war ja nicht anders zu erwarten. |
vor einer Woche | |
rain![]() iCom Meister Registriert seit 4 Jahren Beiträge: 2.820 |
die deutsche beteiligung ist da, nur konstruktiv über logistik (was zb für den ECOWAS-einsatz interessant werden kann) - würden wir kampftruppen schicken, würden alle hier, du ganz weit vorn, rumflennen von wegen "hat der westen denn nichts aus afghanistan und irak gelernt", "wie weit sind wir damit gekommen" und "warum ist das denn unser krieg das unsere soldaten dort sterben sollen?" und bla und blup - und da drum geht es letztlich, die chancen stehen gut, das sich hier ein zweites afghanistan auftut, dieser krieg mit den zielen die hollande formulierte einige jahre andauert, und da etwas bewusster an die sache zu gehen anstatt blind in den krieg zu folgen ohne an die konsequenzen zu denken, finde ich persönlich ganz gut und würde das auch von jeder regierung erwarten, wir sind hier schließlich nicht bei "call of duty"!
wenn man also im moment diese französische führungsrolle als vorbildlich betrachten, und die deutsche "kultur der militärischen zurückhaltung" als etwas schlechtes und so gern die rollen populistisch und oberflächlich in "gut" und "böse" verteilen möchte, bleibt dennoch abzuwarten was sich für frankreich vor allem politisch daraus entwickelt - denn wenn das ding länger dauert, die leeren kassen frankreichs über die nächsten 2, 3, 4, 5 jahre noch mehr durch diesen krieg geschröpft werden, die ersten zinnsärge nach haus kommen und die ersten amokläufer mit kriegstraumatas um sich ballern, die usa machen es tragischerweise vor wie das aussieht, wird sich zeigen ob das alles tatsächlich so dufte ist wie sich das auf den ersten blick anfühlen mag! und nein, ich bin nicht für diese militanten islamisten und auch nicht gegen den einsatz, ich bin gegen kopfloses vorgehen als machtdemonstration, zur wirtschaftlichen sicherung und als wahlkampfmittel, und für vernünftige, nachhaltige strategien basierend auf den militärischen erfahrungen vor allem aus afghanistan, bevor man sich auf den weg macht und die knarren zückt - und davon ist bisher nicht viel zu erkennen! face it, spielt der westen einen egoshooter in mali und ballert alles nieder was auch nur ansatzweise nach islamist aussieht, ist ja nicht so als würden die uniformen tragen, sterben zivilisten wie die fliegen, womit sich immer wieder neue gegner aus deren familien generieren werden, aus rache für dieses vorgehen und sich den falschen leuten anschließen, al kaida lauert doch schon genau da drauf - es beginnt ein guerilla-krieg, man zieht sich in benachbarte länder zurück bis die truppen abrücken, kommt dann wieder - und das ding läuft unendlich weiter, weswegen die nachhaltigkeit, eigenständigkeit sehr wichtig ist und auch da kommen deutsche ausbilder ins spiel! der unterschied zu afghanistan ist u.a.: mali ist, überspitzt gesagt, einen steinwurf, tatsächlich eine ländergrenze von europas grenzen entfernt! (was das langfristig sicherheitspolitisch für uns bedeuten kann wenn da ein pulverfass hochgeht, überlass ich eurer fantasie) deswegen ist ein bisschen mehr planung, ein bisschen mehr blick auf die nachhaltigkeit (wie soll es denn danach weiter gehen? das land ist geteilt, wer stellt die übergangsregierung, wird diese akzeptiert, kann es wahlen geben oder endet das ganze in einem bürgerkrieg? usw...) und ein blick auf die strategische zusammenarbeit sehr viel wichtiger, als dieser schon fast kopflose alleingang von hollande! aber wer weiß, vielleicht dauert das ganze tatsächlich nur "einige wochen" wie frankreich es einschätzt, und diese form der kriegstreiberei ist gerechtfertigt, ich hoffe nur das dann dieses "ende" nicht so aussehen wird seriously, i'm kidding |
vor einer Woche |
Editiert von rain vor einer Woche
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HateKate![]() ![]() ![]() iCom Zombie Registriert seit 3 JahrenBeiträge: 1.913 |
@rain
Tue mir mal bitte einen Gefallen verzichte mal auf deine ellenlangen Posts und darin deinen Oberlehrerhaften Ton. Außerdem vermeide mal dieses ,der Westen, überlaß ich euch, und solche hochtrabenden Formulierungen, sag einfach deine Meinung und versuch hier nicht den Mesias zu geben. Mit solchen Klammotten ala , Was kommt danach ,in einem geteilten Staat , wer stellt die Regierung. Die Chancen stehen gut das es ein zweites Afghanistan gibt,blablabla. Und deine blöde Unterstellung das Ich der erste bin der rumschreit wenn Deutsche Soldaten involviert werden kannst Du Dir sparen,du weißt ganz genau das Ich beide Staatsangehörigkeiten habe. Zweites Afghanistan das Ich nicht lache, schau Dir doch mal die Unruheprovinzen an. Das sind aber nicht die in denen die Franzosen das Sagen haben. |
vor einer Woche |
Editiert von HateKate vor einer Woche
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rain![]() iCom Meister Registriert seit 4 Jahren Beiträge: 2.820 |
afghanistan, irak und co haben gezeigt, das eine militärische intervention gegen eingenistete militante islamisten, putschisten oder wie man sich auch immer nennen mag einen scheiß bringt, wenn das land von sich aus gespalten und instabil ist - und vor allem nord-mali ist genau so ein krebsgeschwür weswegen dieser einsatz ganz locker brutal nach hinten losgehen KANN - und das bitte ich zu überdenken!
mir ist es wichtig aus den fehlern der letzten 12 kriegs-jahre zu lernen und aus den erkenntnissen diesen konflikt anzugehen, dazu gehört ohne zweifel eine militärische strategie, aber auch eine politische und wirtschaftliche um die nachhaltigkeit dieses einsatzes zu garantieren, damit wir nicht in 10 jahren dort noch rumrennen müssen! alles ein großer witz für dich und nicht ernst zu nehmen? kein problem, jeder wie er mag ne... die deutsche beteiligung reduziert sich momentan auf infrastruktur, humanitäre hilfe, ausbildung und co, nicht zuletzt auch als zeichen an die gemeinschaft, das deutschland hier anders funktioniert als in der libyen-thematik, wo unsere zurückhaltung durchaus auch mal positiv betrachtet werden kann! sollte sich frankreich nun irren und mali ist nicht in ein paar wochen vom tisch, kann sich die position noch immer ändern und deutsche soldaten werden dahin geschickt zum kampfeinsatz, ob das aber ein grund ist stolz drauf zu sein oder das gut zu finden, bezweifel ich, im übrigen gemeinsam mit den meisten deutschen, die in diversen umfragen (zb emnid für focus) relativ deutlich gegen eine deutsche, militärische beteiligung sind, hier steht man ja immer ein wenig auf den vox populi, hoffentlich nicht nur wenn er einem in den kram passt! ich denke, wir sollten nicht erst dann zufrieden mit unserer politik sein, wenn deutsche soldaten kopflos in einem "krieg gegen den terror" sterben oder mit posttraumatischen störungen zurück kommen damit wir die resultate von diesen einsätzen in talkshows ganz schlimm finden können während sich franzosen oder amerikaner auf die schulter klopfen als tapfere kriegshelden! frankreich will das ganze nicht zuletzt auch aus eigenen interessen anführen und mit der waffe in der hand den ton angeben, alles klar, wenn aber andere aus gutem grund differenzierter da heran gehen wollen, ist ja nicht so das nur deutschland bedenken hat, sollte das überdenken wie man mit deutschen soldaten umgeht, respektiert und nicht mit "schwanz einziehen" falsch übersetzt werden! ich bin mir sicher, sollte der bedarf an deutschen krampftruppen irgendwann da sein, wird es auch das entsprechende mandat dafür im bundestag geben - bis dahin, ja, einfach mal die kirche im dorf lassen! seriously, i'm kidding |
vor einer Woche | |
Rocky187![]() iCom Jünger Registriert seit 4 Jahren Beiträge: 668 |
also fakt ist, dass deutschland nicht teilnimmt. fakt ist aber auch, dass frankreich ziemlich feststeckt.
was wäre die alternative? einfach nichts tun? ich denke, das beste was man tun kann, ist die ecowas zu unterstützen. und ich denke, dass genau die westafrikanischen staaten mit an bord sind, lässt doch erahnen, dass man hier wirklich nach einer nachhaltigen und überlegten lösung für mali sucht. wir sollten erst einmal abwarten, wie sich das ganze entwickelt, bevor wir hier von einem zweiten afghanistan sprechen.
Benutzer die sich bedankt haben: 1
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vor einer Woche |
Editiert von Rocky187 vor einer Woche
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