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#51

Re: Militärputsch in Mali

Jubel in Mali: Timbuktu zurückerobert

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vor 4 Tagen

#52

Re: Militärputsch in Mali

Das große Feilschen für den Mali-Einsatz

Die Staatengemeinschaft unterstützt den Militäreinsatz in Mali mit mehr als 455 Millionen Dollar und tausenden Soldaten. Doch es gibt Zweifel, ob das reicht.
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Die internationale Gemeinschaft will den Kampf gegen die Islamisten in Mali mit 455,53 Millionen Dollar (338 Millionen Euro) unterstützen. Mit dem Geld soll die seit Monaten geplante afrikanisch geführte Militärmission (Afisma) in dem Krisenland finanziert werden.

Den weitaus größten Beitrag leisten die USA, die 96 Millionen Dollar (71 Millionen Euro) beisteuern wollen. Frankreich, das die malische Armee seit Wochen im Kampf gegen islamische Extremisten unterstützt, kündigte 47 Millionen Euro an. Es sei Frankreichs Pflicht gewesen, in Mali einzugreifen, sagte Außenminister Laurent Fabius. "Aber wir haben nicht die Absicht, für immer dort zu bleiben." Wenn die französischen Truppen abziehen, würden sie mindestens sieben Millionen Euro an Materialien zurücklassen, fügte er hinzu.

Deutschland ist ebenfalls einer der großen Geberstaaten. Die Bundesrepublik wird sich mit 20 Millionen Dollar (15 Millionen Euro) an der Operation beteiligen. "Aber die militärischen Bemühungen sind nicht genug, denn um Mali dauerhaft Frieden zu bringen, ist auch ein weiterer politischer Dialog nötig", sagte der Afrikabeauftragte des Auswärtigen Amts, Egon Kochanke.

Die Europäische Union wiederum hatte bereits am Montag einen Beitrag von 50 Millionen Euro angekündigt. Außerdem will die EU Militärausbilder entsenden. Die Afrikanische Union gibt 50 Millionen Dollar, die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas 10 Millionen Dollar. Japan will 120 Millionen Dollar zur Verfügung stellen, allerdings nicht für Mali allein, sondern für die Sahel-Zone insgesamt.

Mit den nun versprochenen 455 Millionen Dollar dürften die Kosten des Militäreinsatzes in Mali allerdings nicht gedeckt werden. Bei der Eröffnung der Geberkonferenz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hatte Alassane Ouattara, Präsident der Elfenbeinküste und derzeitiger Ecowas-Vorsitzender, noch eine andere Zahl vorgelegt: Gebraucht würden mindestens 950 Millionen Dollar und mindestens 10.000 Soldaten. Die Ecowas, die die Einsatzleitung übernehmen, hatten ursprünglich lediglich 3.300 Soldaten entsandt.

Die afrikanischen Staaten wollen so schnell wie möglich die französische Armee ablösen. Diese hatte am 10. Januar in Mali eingegriffen, um ein weiteres Vordringen islamistischer Kämpfer nach Süden zu verhindern. Inzwischen ist es malischen und französischen Einheiten gelungen, die Islamisten aus Gao, Timbuktu und weiteren Städten zu vertreiben, die die Dschihadisten seit April kontrollierten. Nach den ersten Kämpfen um die Stadt Konna stießen die Truppen kaum noch auf Widerstand.

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vor 4 Tagen

#53

Re: Militärputsch in Mali

um das vielleicht nochmal zu verdeutlichen wovon ich rede, wenn ich einerseits sage das man mit den islamisten in ägypten etc zwangsläufig demokratisch arbeiten muss, aber gleichzeitig auch den einsatz gegen islamisten in mali vertrete - der artikel differenziert das alles sehr schön und macht die unterschiede anhand von beispielen deutlich...

ich finde es wichtig zu verstehen, wo die unterschiede sind, um widerum zu verstehen, wie kompliziert und komplex dieses thema sein kann und das nicht jede gruppe überall auf der welt gleich funktioniert und agiert nur weil sie bei uns in der presse unter dem gleichen titel firmiert...wer mag:

Zitat:
Die Köpfe des radikalen Islam

Mali ist nur einer der Brennpunkte auf der Weltkarte des neuen religiösen Fanatismus im Namen Allahs. Was eint und was unterscheidet die Vordenker des Islamismus? Eine Typologie
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Ein Islamist kann vieles sein: Bombenwerfer oder Suppenkoch, Terrorsponsor oder Hausarzt, Abgeordneter oder Selbstmordattentäter. Für gewalttätige ebenso wie für politische Überzeugungstäter im Namen des Islams kennen wir nur ein einziges Wort – Islamisten. Das wirkt heute, 84 Jahre nach der Gründung der Muslimbruderschaft im ägyptischen Ismailia, jedoch überholt. Die Brüder waren die Urzelle aller islamistischen Bewegungen. Heute haben sie sich aufgefächert wie die Sozialisten zu Zeiten des Klassenkampfes. Wie einst Sozialisten, so werden auch Islamisten eingesperrt und verfolgt. Ihr Weltbild festigt sich oft erst im Gefängnis. Manche werden zu Politikern, andere aber auch zu Terroristen.

In Mali haben jetzt dschihadistische Gruppen weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. In Algerien griffen Terroristen ein Gasfeld an und töteten Ausländer. Diese Täter stehen dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahe, das sich in den vergangenen Jahren in ganz Nordafrika ausgebreitet hat. Die Gruppen werden nicht zentral gelenkt, sondern handeln oft auf eigene Faust und passen sich ihrem politisch-kulturellen Umfeld an. Momentan sind Mali, Algerien, Tunesien, Libyen, Mauretanien und Marokko besonders bedroht.

Militante Islamisten sind nicht zu verwechseln mit islamistischen Politikern, die gewaltfrei in Wahlen an die Macht gekommen sind. Der ägyptische Präsident Mursi, der in der kommenden Woche Berlin besucht, ist zunächst einmal ein bloßer Vertreter des politischen Islams. Es waren die arabischen Aufstände, es war eine Revolution, die seine Wahl erst ermöglicht hat.

Was ist ein Islamist? Der Islamist setzt seine Religion absolut und behauptet die Wahrheit seines Glaubens auch in der Sphäre der Politik. Wie der »wahre« Glaube aber von seinen fundamentalistischen Vertretern verteidigt wird, das ist höchst unterschiedlich. Islamismus gibt es nur im Plural. Wir stellen einige typische Vertreter vor.














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vor 18 Stunden