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carlo![]() ![]() ![]() iCom Legende Registriert seit 2 Jahren Beiträge: 1.632 |
Behind The Screen Fünfjährige Kinder zerlegen Elektronikschrott in Ghana ![]() Nach Schätzungen der umweltpolitischen Sprecherin der Grünen, Dorothea Steiner, werden 25 Prozent des Elektronikschrotts in der Europäischen Union gesondert eingesammelt. Der Weg der restlichen 75 Prozent ist unklar und endet vermutlich in den Ländern des Südens. Mit katastrophalen Folgen für die dort lebenden Menschen. "Jeden Monat werden über 500 Containerladungen Elektronikschrott aus den Industrieländern nach Ghana gebracht", erklärte der Umweltaktivist Mike Anane dem Filmteam von Behind The Screen, das zwei Wochen in dem westafrikanischen Land war. "Etwa 90 Prozent dieser Elektronikgeräte enden hier in Agbogbloshie." Anane hat die Filmemacher auch zu illegalen Goldschürfern in Ghana geführt. Erd- sowie Sedimentproben von Greenpeace auf Schrottplätzen in Accra und in Koforidua, im Osten des Landes, ergaben, dass dort Bleikonzentrationen zum Teil 100-mal höher als in nicht kontaminierter Erde sowie Belastungen durch Kadmium oder Phtalate gefunden wurden. Phthalate, oder Phthalsäureester, setzt die Industrie als Weichmacher für Kunststoffe ein. Ausgesetzt sind den Giften vor allem Kinder, die an offenen Feuern Computer und Handys auseinandernehmen, meist ohne Arbeitshandschuhe oder Atemschutz. "Eine Menge der Kinder, die hier arbeiten, werden ihren 20. Geburtstag wohl nicht erleben. Viele davon sind zwischen fünf und zehn Jahre alt. Sie sind den Schwermetallen fast rund um die Uhr ausgesetzt. Diese Stoffe verursachen Krebs. Auch das Erdreich ist mit großen Mengen Blei verseucht, ebenso die Luft. Vielen von ihnen haben Wachstumsstörungen, Atemprobleme, Kopfschmerzen oder Ausschläge." Wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace erklärte, verbietet die EU-Gesetzgebung zwar den Müllexport, erlaubt aber die Ausfuhr vermeintlich wiederverwertbarer Secondhandwaren, auch wenn diese fast immer unbrauchbar sind. In Accra erklärt ein Besitzer eines Ladens für gebrauchte Computer: "Wir bekommen die meisten Computer von Dell, HP und Toshiba. Die meisten Laptops funktionieren gar nicht. Die Bildschirme und die Festplatten sind immer kaputt. Die Teile sind teuer und schwer zu bekommen. Deshalb verkaufen wir die Geräte als 'ungetestete' Ware. Fast 90 Prozent der Waren sind kaputt. Für die bekomme ich gar nichts." Die Lieferungen kommen aus London. Ein anderer Händler in Accra bekommt die Container aus den USA geliefert. Er hat Techniker, die einige defekte Desktop-PCs reparieren können und verkauft sie für 80 Euro. Das Geschäft läuft gut, doch er wünscht sich, neue Rechner in sein Land importieren zu können. Quelle:golem.de Für ein paar Krümel Gold Fair-Trade-Produkte sind in Deutschland enorm gefragt - aber nicht im IT-Bereich. Woher die Rohstoffe in ihren Handys oder Computern kommen, ist für Kunden nicht nachvollziehbar. Drei Dokumentarfilme wollen das ändern. "Wollt ihr, dass ich sterbe?" Vielleicht hat auch Ihr Computer damit zu tun, dass ein illegaler Goldschürfer in Ghana seine Existenz bedroht sieht. Der Dokumentarfilm Behind the Screen, aus dem diese Frage stammt und der am 27. April in Potsdam Festivalpremiere in Deutschland feiert, zeigt, woher das Gold für unsere Handys, Smartphones und Computer kommt. Wie andere Rohstoffe legt es einen langen Weg zurück, bis es in den Kommunikationsgeräten für die nördliche Hemisphäre landet - einen Weg, von dem die Kunden bislang nur wenig Notiz nehmen. Metalle, Gold, Lithium und Seltene Erden, Erze wie Coltan oder Mineralien wie Kassiterit - alle diese Rohstoffe werden von der Computerindustrie benötigt und irgendwo auf dem Weltmarkt eingekauft. Kein Unternehmen legt bisher die Handelsketten bis hin zu den Rohstoffen offen, wie unter anderem die NGO PC Global bemängelt. Auch eine Zertifizierung von Fair Trade gibt es im IT-Bereich bisher kaum - obwohl der Absatz von fair gehandelten Produkten in Deutschland boomt und 2011 um 18 Prozent gewachsen ist. Projekte wie das Projekt zur Herstellung fairer Elektronik PHeFE, die eine fair produzierte Computermaus ins Leben rufen wollen, sind Randerscheinungen. Neben Behind the Screen spüren zwei weitere Dokumentarfilme den Ressourcen nach: Blood In The Mobile und Die Lithium-Revolution. Zusammen mit seinem Team (Sandra Heberling, Produktion, und Simon Fraissler, Kamera/Schnitt) hat sich Regisseur Stefan Baumgartner auf die Suche nach der Herkunft des Rohstoffs Gold begeben. Damit wolle er "Transparenz schaffen", sagt Stefan Baumgartner im Interview. Die Goldgrube in Ghana Behind the Screen beginnt seine Suche in Tarkwa in Ghana, bei einem Bauern. Er schaufelt in cyanidverseuchtem Boden nach ein paar Goldkrümeln und filtert sie mühsam über einen feinmaschigen Stoff aus. Gold braucht die IT-Branche wegen seiner Korrosionsbeständigkeit und der guten leitenden Eigenschaften. Der kostbare Rohstoff hat in Ghana Goldproduzenten auf den Plan gerufen, die die Bauern der Region abfinden wollen. Anglogold Asahanti und Goldfields heißen die großen Abbaufirmen. Anglogold Ashanti, der weltweit drittgrößte Goldproduzent, rühmt sich mit einem Profit von 3,1 Milliarden US-Dollar und einer verdoppelten Dividende. Goldfields verpflichtet sich in einem 14-seitigen Code of Ethics genannten Papier, nach der Devise "gesetzestreu, verantwortungsvoll und fair" zu handeln....... Quelle & rest des Artikels ![]()
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vor einem Jahr |
Editiert von carlo vor einem Jahr
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delle59![]() ![]() iCom Mythos ![]() Registriert seit 3 Jahren Beiträge: 4.604 |
Mal ein kurzes Video dazu:
Die Muschi ist kein Grammophon,sie spielt auch keine Lieder, sie ist nur ein Erholungsort für steifgewordene Glieder.
Benutzer die sich bedankt haben: 3
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vor einem Jahr | |
delle59![]() ![]() iCom Mythos ![]() Registriert seit 3 Jahren Beiträge: 4.604 |
Elektromüll in Afrika: "Es ist apokalyptisch" Europäischer Elektromüll gelangt weiterhin illegal in afrikanische Länder wie Ghana, verseucht dort weite Landstriche und bringt das Leben von Kindern in Gefahr. Jährlich vergrößern sich die Müllberge um vier Prozent. Experten der österreichischen Organisation Südwind haben sich ein Bild vor Ort gemacht und fordern mehr Verantwortung seitens Hersteller und Konsumenten. Während sich Konsumenten in Europa den Kopf darüber zerbrechen, welches Smartphone oder Tablet man sich als nächstes zulegen sollte, verschärft sich in afrikanischen Ländern das Problem illegaler Elektroschrott-Halden. Obwohl eigentlich verboten, gelangen weiterhin Unmengen an europäischem Elektromüll in Länder wie Ghana und gefährden dort die Gesundheit der Bevölkerung, insbesondere von Kindern und Jugendlichen. Schätzungen zufolge fielen 2012 mehr als 41 Millionen Tonnen an Elektroschrott an. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation ILO wachse der Elektroschrott-Müllberg jedes Jahr um vier Prozent an. Nach einer Studie von MarketsandMarkets soll sich die globale Menge an Elektroschrott bis 2016 auf 93,5 Millionen Tonnen verdoppelt haben. Große Mengen davon landen illgeal auf Müllhalden in afrikanischen Ländern wie Ghana. 85 Prozent des Elektromülls, der in Ghana landet, stammen aus Europa. Mitarbeiter der österreichischen, entwicklungspolitischen Organisation Südwind haben sich zum bereits dritten Mal innerhalb der vergangenen drei Jahre ein Bild vor Ort in Ghanas Hauptstadt Accra gemacht und berichten von untragbaren Zuständen. Es sei weiterhin so, dass ein Großteil der in Industrieländern zum Recycling anfallenden Elektrogeräte - als funktionierende Second-Hand-Ware deklariert - in Entwicklungsländer gelange und dort massiven Schaden verursache. Das Problem sei in Westafrika besonders groß, weil sich in Accra sowie in Lagos (Nigera) die zwei größten und wichtigsten Häfen in der Region befinden und diese insbesondere von Europa aus gut und relativ schnell zu erreichen sind. 77.800 Tonnen Elektroschrott in Österreich Allein hierzulande fallen nach jüngsten Zahlen der ElektroaltgeräteKoordinierungsstelle 77.800 Tonnen Elektromüll im Jahr an. Pro Kopf seien im Vorjahr rund neun Kilogramm gesammelt worden. 15 Tonnen werden jedes Jahr illegal ins Ausland verschifft. Die ausrangierten Elektrogeräte sind aufgrund gestiegener Rohstoffpreise zu einem wichtigen Rohstofflieferanten geworden, was auch die dunklen Geschäfte im Hintergrund wieder stärker in den Fokus rückt. Laut Südwind kommen täglich an die 7000 Kinder und Jugendliche auf die Elektromüllhalde in Accra und verbrennen dort Altgeräte, um die begehrten Kupferkabel zu kommen. Für eine Tagesausbeute von einem halben Kilogramm Kabel erhalten sie schließlich nicht mehr als einen Euro. "Es ist apokalyptisch", berichtet Christina Schröder von Südwind im Gespräch mit der futurezone von ihren Eindrücken vor Ort. Die Luft sei verpestet und mache das Atmen schwer, der Boden sei voller scharfer Splitter und Gift. "Von meiner ersten Reise nach Accra 2009 bis zur letzten im Herbst 2012 war keine Verbesserung der Situation zu bemerken", sagt Schröder. Weiterhin kämen täglich riesige Mengen an Eletroschrott mit Schiffen an. Dazu zählen Kühlschränke ebenso wie Fernseher und Computer. Die Geräte seien teils sogar mit Inventarschildern bestückt, die beweisen, dass der Müll aus Europa stammt. "Die gesetzlichen Richtlinen in Europa haben bisher keine Wirkung gezeigt", so Schröder weiter. Einzig die Art des Elektromülls verändere sich zeitversetzt zum Konsumverhalten in Europa. "Nachdem Röhrenfernseher bei uns kaum mehr zu sehen sind, findet man diese jetzt eben verstärkt in Ghana auf den Mülldeponien", erzählt die Expertin. Krankheiten sind die Folge Die Kinder, die auf die Müllhalden kommen, erkranken oft an Haut- oder Lungenkrankenheiten, die meist unbehandelt bleiben. Die Jugendlichen leben häufig ganz ohne ihre Eltern und sind in der Regel nicht versichert. Die meisten Kinder hausen gleich neben den vergifteten Müllhalden in Slums, die "Sodom and Gomorrah" genannt werden. "Ich habe ständig Kopfweh, brennende Augen, Husten und Brennen in den Atemwegen", berichtet ein zwölfjähriger Junge den Südwind-Mitarbeitern. "Es ist skandalös, was unser Wohlstandsmüll in Afrika anrichtet", sagt auch Ines Zanella von Südwind. Das sei nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch kriminell. In Ghana ist man mit der Situation überfordert. "Die Politiker dort wissen auch nicht, wie sie damit umgehen sollen", sagt Schröder. Es sei schon die Kontrolle der ablegenden Schiffe in Europa ein Ding der Unmöglichkeit, entsprechend schwieriger gestalte sich dann die Kontrolle von ankommenden Schiffen, die mit dem Schrott beladen sind. "Selbst wenn man die illegale Fracht rechtzeitig bei ihrer Ankunft entdeckt, hat man in Ghana eigentlich keine andere Möglichkeit mehr als diese anzunehmen, weil das Rücksenden schlichtweg zu hohe Kosten verursachen würde", erklärt Schröder. Gesetzliche Regelungen werden ignoriert In der Theorie kontrolliert auf internationaler Ebene das Basler Übereinkommen grenzüberschreitende Elektromüll-Transporte. In Europa ist seit 2006 darüber hinaus die WEEE-Richtlinie in Kraft, die den Export von Elektroschrott in Länder außerhalb der OECD verbietet und Sammel- und Verwertungssysteme für Recycling vorsieht. Diese sollen laut der Richtlinie von den Herstellern finanziert werden. Nur funktionstüchtige Altgeräte dürfen als Second-Hand-Geräte weitergegeben und aus Europa ausgeführt werden. Allerdings sieht die Praxis oft anders aus. Es wird immer wieder Müll als noch funktionsfähige Ware deklariert und illegal verschifft. Elektrohändler geben laut Südwind, sofern sie keine gebührenfreie, öffentliche Sammelstelle nutzen können, gebrauchte und kaputte Geräte an Zwischenhändler weiter, um so die Entsorgung zu organisieren. "Es kann angenommen werden, dass die Händler bald die Spur der Geräte verlieren", sagt Zanella. "Der Handel mit Gebrauchtgeräten und Elektroschrott ist offenbar finanziell lukrativer als Recycling, und wegen lückenhatfer Kontrollsysteme in großem Ausmaß möglich." Das hätten auch Nachfragen bei heimischen Händlern bestätigt. Nur ein Unternehmen arbeite mit einem zertifizierten Recyclingunternehmen zusammen. Kleinere Firmen organisieren die Entsorgung selbst. Ein Computerhändler habe Südwind zufolge angegeben, die Altware durch ein weltweit agierendes Speditionsunternehmen entsorgen zu lassen. Viele Elektrohändler hätten auf Anfragen der Organisation erst gar nicht reagiert. Forderungen an Hersteller und Behörden Südwind kritisiert, dass die Wege des Elektromülls nach Afrika völlig intransparent seien. Daher formuliert die Organisation auch ganz klare Forderungen, insbesondrere an die Hersteller. Diese sollten bereits bei der Produktion auf gefährliche Inhaltsstoffe wie Quecksilber oder giftige Flammschutzmittel verzichten. Schon bei der Herstellung müsse zudem für eine längere Haltbarkeit der Produkte gesorgt werden - dem gegenüber steht allerdings die gängige Praxis, die Geräte bewusst mit einem Ablaufdatum zu versehen, um mehr neue Geräte zu verkaufen. Ganz dringend notwendig sei es auch, die Entsorgungsketten transparent zu gestalten und ausschließlich gesetzeskonforme Recyclingsysteme zu nutzen. Von Behörden und Regierungen wünscht sich Südwind, dass rasch für die Umsetzung der verschärften WEEE-Richtlinie gesorgt werde, sodass es zu einer lückenlosen Durchsetzung des Exportverbots komme. Generell seien verstärkte Kontrollen notwendig. Konsumenten in der Pflicht Auf Konsumentenseite gibt es nach wie vor nur wenig Bewusstsein für bzw. Interesse an der Elektromüll-Problematik. Jenen, die zu einer Verbesserung der Situation beitragen wollen, rät Südwind jedenfalls, alte Geräte unbedingt zu entsprechenden Sammelstellen der Gemeinden oder zu einem "ReUse"-Zentrum zu bringen, das für Reparatur und Wiederverwendung in Österreich sorgt. Schon vor dem Kauf können sich Konsumenten informieren, welche Firmen gefährliche Inhaltsstoffe vermeiden und für verantwortungsvolles Recycling sorgen. Greenpeace etwa veröffentlicht regelmäßig den "Guide to Greener Electronics", der Aufschluss darüber gibt, wie die großen Hersteller produzieren. Im Vorjahr wurde Blackberry-Hersteller RIM zum wiederholten Male als größter Umweltsünder ausgewiesen. Keinesfalls sollte man seine Altgeräte an private Schrotthändler oder Charity-Initiativen weitergeben, warnt Südwind, da die Entsorgungswege in den meisten Fällen nicht nachvollziehbar seien. Außerdem sei zu bedenken, dass auch bei den meisten Onlineportalen die Entsorgungswege sehr intransparent seien. Quelle Die Muschi ist kein Grammophon,sie spielt auch keine Lieder, sie ist nur ein Erholungsort für steifgewordene Glieder.
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vor 4 Tagen |