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Giftige Gefahr aus der Energiesparlampe

Giftige Gefahr aus der Energiesparlampe

In nahezu jedem deutschen Haushalt finden sich Energiesparlampen. Gehen sie zu Bruch, setzen sie das Nervengift Quecksilber frei – eine zerbrochene Lampe kann ein ganzes Haus auf Jahre hin verseuchen, zeigt ein neuer Dokumentarfilm.

Vergiftete Arbeiter und ein Kind, dem urplötzlich die Haare ausfallen: Das ARD-Kulturmagazin „Titel Thesen Temperamente“ (ttt) stellt eine Doku vor.die die unschönen Seiten der neuen Lampen ausleuchtet. Den Quecksilberdampf einer zerbrochenen Energiesparlampe können Betroffene über die Atmung komplett aufnehmen – so wie Max, Sohn der im Film „Bulb Fiction“ vorgestellten bayerischen Familie Laus.

Der austretende Dampf ist extrem toxisch, klärt Umweltmediziner Joachim Mutter die Zuschauer auf. Dem vergifteten kleinen Jungen fielen in Folge des Quecksilber-Unfalls büschelweise die Haare aus. Das flüssige Schwermetall wirkt auf das zentrale Nervensystem und zerstört dort Zellen; selbst das kleinste bisschen Quecksilber mache jedes Mal „ein klein bisschen dümmer “, erklärt Chemiker Gary Zörner den Zuschauern.

Erinnerungslücken durch unbemerkte Quecksilber-Vergiftung

Der Film berichtet auch von der Belegschaft einer Recyclingfabrik, die sich bis auf den letzten Arbeiter an dem Gefahrenstoff vergiftet hat. „Ich habe immer wieder Probleme, mich an Dinge zu erinnern“, sagt beispielsweise Andrew Makison, der in dem mittlerweile geschlossenen Werk als Praktikant arbeitete. Das Quecksilber „schleicht sich an einen heran, ohne dass man was merkt. Bis es zu spät ist“, beklagt Makison in „Bulb Fiction“.

Eine Studie, die die Quecksilberbelastung durch zerbrochene Lampen untersuchen sollte, sei alles andere als wissenschaftlich sauber durchgeführt, kritisieren die Filmemacher. Eine winzige Stichprobe von fünf Lampen sei untersucht worden, zudem erst nach dem Bersten, wenn der Quecksilberdampf sich längst verflüchtigt habe. „Das entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage“, meldet sich im Film ein Wiener Physiker zu Wort. Und trotzdem hatte eben jene Studie den EU-weiten Beschluss zur Einführung der Energiesparlampen zur Folge.

Endlagerungsfrage bleibt ungelöst

Dazu kommt ein schwerwiegendes Endlagerungsproblem: Die Lampen gehören eigentlich auf die Sondermülldeponie – aber 80 Prozent der Lampen landen dem Film zufolge im normalen Hausmüll und das Gift gelangt schließlich ins Trinkwasser. Eine Lösung zur Endlagerung sei noch nicht gefunden – genau wie beim Atommüll. War die Einführung der Energiesparlampe also eine einzige Verbrauchertäuschung, gegründet auf finanziellen Interessen von Wirtschaftslobbyisten und abgenickt von der Politik, wie „ttt“ meint? Nach dem Film verspüren viele Zuschauer demnach jedenfalls sofort den Wunsch, alle Energiesparlampen aus ihren Häusern zu verbannen. „Bulb Fiction“ läuft am 31. Mai in Deutschland an.

Ganz neu ist das Thema des Films indes nicht: Bereits 2010 warnte das Umweltbundesamt (UBA) vor Gesundheitsgefahren durch entweichendes Quecksilber zerbrochener Energiesparlampen. Verbraucherschützer forderten in der Folge ein Aussetzen des EU-Verbots für herkömmliche Glühbirnen: Es könne nicht sein, dass ein sicheres Produkt verboten und durch ein unsicheres ersetzt werde, klagte der Vorstand des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV), Gerd Billen.

Bis zu fünf Milligramm Quecksilber pro Lampe

„Das Quecksilber ist die Achillesferse der Energiesparlampen. Daher brauchen wir mittelfristig eine Lampentechnik, von der keine Quecksilberbelastung ausgeht“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Die richtige und notwendige Energieeinsparung von bis zu 80 Prozent gegenüber Glühbirnen müsse einhergehen mit sicheren Produkten, von denen keine vermeidbaren Gesundheitsrisiken ausgehen, so Flasbarth.
Zurzeit dürfen Energiesparlampen noch bis zu fünf Milligramm Quecksilber enthalten, meistens sind rund drei Gramm enthalten. Verbrauchern rät Flasbarth, in Kinderzimmern und an anderen Stellen mit erhöhtem Bruchrisiko Energiesparlampen einzusetzen, die mit Kunststoff ummantelt sind – diese können nicht zerbrechen.
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#2

Re: Giftige Gefahr aus der Energiesparlampe

Internationale Einigung zur Reduzierung von Quecksilber

In Genf haben sich 140 Staaten auf Regeln für die Produktion, die Verwendung und die Entsorgung von Quecksilber geeinigt.


Nach langwierigen Verhandlungen ist in Genf eine internationale Einigung zur Reduzierung der Verwendung des umweltschädlichen Metalls Quecksilber erreicht worden. Vertreter von 140 Staaten hätten sich nach einwöchigen Gesprächen auf das erste bindende Abkommen zur Einschränkung der Herstellung und des Einsatzes von Quecksilber geeinigt, teilte das Schweizer Außenministerium am Samstag mit. Die Schweiz hatte gemeinsam mit Norwegen die Verhandlungen vor einem Jahrzehnt angestoßen.

Geregelt werden in der Konvention Produktion, Verwendung und Lagerung von Quecksilber sowie die Behandlung von quecksilberhaltigen Abfällen. Die Konvention verbietet außerdem neue Quecksilberminen. Die bestehenden Minen müssten binnen 15 Jahren ab Inkrafttreten der Konvention geschlossen werden, erklärte der Chef der Schweizer Delegation, Franz Perrez. Ab diesem Zeitpunkt gebe es kein neues Quecksilber mehr. Damit werde das Angebot verknappt, was noch an Quecksilber gebraucht werde, komme aus dem Recycling-Kreislauf.

Ein 15-köpfiges Gremium soll als Kontrollmechanismus fungieren und gemeldeten Verstößen in den einzelnen Ländern nachgehen sowie die Umsetzung der Konvention systematisch begleiten. Nach Angaben des Schweizer Außenministeriums soll das Abkommen im Oktober im japanischen Minamata unterzeichnet werden, dessen Einwohner jahrzehntelang unter den Folgen schwerer Verseuchung der Umwelt mit Quecksilber gelitten hatten. Über 2.000 Personen waren an den Folgen der Quecksilber-Kontamination gestorben.

Schwere Schäden durch Quecksilber

Quecksilber wird in der Produktion von Thermometern, Schaltern und Glühbirnen, aber auch in Zahnfüllungen und Gesichtscremes verwendet. Zudem werden große Mengen des gesundheitsschädlichen Metalls bei gewissen Formen der Goldgewinnung, der Kohleverbrennung und der Zementproduktion freigesetzt.

Eine schwere Vergiftung mit Quecksilber beschädigt das Immunsystem und kann zu psychischen Störungen, dem Verlust von Zähnen und Problemen bei der Verdauung, dem Herzen und der Atmung führen. Außerdem kann es die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems schädigen und stellt eine ernste Gefahr für Föten und Kleinkinder dar. Nach UN-Angaben hat sich der Quecksilber-Anteil in den vergangenen hundert Jahren durch menschlich verursachte Emissionen in den oberen hundert Metern der Ozeane verdoppelt.
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#3

Re: Giftige Gefahr aus der Energiesparlampe

Internationale "Minamata-Konvention"
Die Verbannung des Quecksilbers

Deutschland und zahlreiche andere Staaten haben ein Abkommen zur Reduzierung der globalen Quecksilberemissionen unterzeichnet. Laut der "Minamata-Konvention" - die Konferenz tagte im japanischen Minamata - soll es ab 2020 grundsätzlich verboten werden, quecksilberhaltige Produkte wie Batterien, Kosmetika, Thermometer oder bestimmte Leuchtmittel zu produzieren oder zu verkaufen.

Zudem soll die Eröffnung neuer Quecksilberminen in den Vertragsstaaten verboten und die Verwendung des Metalls in der Industrie erheblich eingeschränkt werden. Für die Lagerung und Behandlung von quecksilberhaltigen Abfällen sollen künftig Mindeststandards gelten. Um die Einhaltung dieser Anforderungen zu sichern, sieht die Konvention einen Überwachungsmechanismus vor.

Inkrafttreten dürfte bis zu fünf Jahre dauern

Experten feiern die Unterzeichnung als Meilenstein für die Umwelt. Das Abkommen tritt aber erst in Kraft, wenn es mindestens 50 der mehr als 110 Unterzeichnerstaaten ratifiziert haben. Dies dürfte laut Vertretern des UN-Umweltprogramms (UNEP) drei bis fünf Jahre dauern. Wie schnell die Belastung mit dem Stoff mit Hilfe der Konvention sinken wird, weiß auch noch niemand.

Die höchsten Quecksilber-Werte finden Forscher in den polnahen Gebieten. So gelangen nach UNEP-Schätzungen jedes Jahr etwa 200 Tonnen Quecksilber in die Arktis. Dort wird es von Fischen aufgenommen und kann so auch in Deutschland in die Nahrungskette gelangen, erklärte das Bundesumweltministerium.

Enorme Quecksilberemissionen verursachen auch Schwellenländer wie China und Indien mit der zunehmenden Verbrennung von Kohle in Kraftwerken. Größter Verursacher ist laut UNEP der Goldbergbau. Während großindustrielle Anlagen ihre Emissionen zumindest halbwegs kontrollieren, wächst der Quecksilberausstoß durch kleingewerblichen Goldabbau - etwa in Afrika und Südamerika - drastisch an.

Quecksilber ist in hoher Dosierung tödlich. Aufgrund seiner hohen Flüchtigkeit breitet es sich in der Atmosphäre weiträumig aus.

EU-Parlament stimmt Quecksilber- und Cadmium-Verbannung zu

Das Europaparlament stimmte zudem einer Neuregelung zu, wonach Quecksilber in Knopfzellen, die in Uhren, Spielzeugen oder Fernbedienungen verwendet werden, untersagt wird. Demnach soll auch giftiges Cadmium aus Batterien und Akkus von schnurlosen Elektrowerkzeugen wie Bohrmaschinen, Schraubenziehern oder Sägen verbannt werden. Nach Inkrafttreten des Verbots sollen Nickel-Cadmium-Batterien und -akkus nur noch in Alarmsystemen oder in medizinischer Ausrüstung eingesetzt werden dürfen. Die EU-Staaten haben zwei Jahre Zeit, das Verbot in nationales Recht umzusetzen.
Quelle
1: Quecksilber-Thermometer sollen ab 2020 nicht mehr hergestellt werden dürfen. (Foto: picture-alliance/ ZB )
2: Auch aus Fernbedienungen soll das Quecksilber verbannt werden. (Foto: picture alliance / dpa)

Der lange Schatten einer Quecksilber-Katastrophe
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vor 4 Tagen