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#1

Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

Ishema Kane lebt mit ihrer Mutter in Frankfurt am Main. Ihr Vater ist Senegalese. In einem Brief erklärt die Neunjährige der ZEIT, warum diskriminierende Sprache verletzend ist. Sie ist nicht der Meinung, dass es deutschen Feuilletonisten überlassen bleiben sollte, den akzeptablen Sprachgebrauch in Kinderbüchern zu definieren.

Letzten Donnerstag ging es im Leitartikel des ehemaligen Feuilleton- und Literaturchefs der ZEIT, Ulrich Greiner, um nichts weniger als um “Zensur” und Artikel 5 des Grundgesetzes, der eben diese untersagt. Was war geschehen? Nun, in den Neuauflagen von Büchern wie “Die kleine Hexe” oder ”Pippi Langstrumpf” werden – “behutsam”, wie es der Verlag im Fall der “kleinen Hexe” formulierte – Wörter ersetzt, die diskriminierenden Charakter haben. Aus dem “Negerkönig” in Pippi Langstrumpf ist so bereits vor einiger Zeit der “Südseekönig” geworden.”

Darüber empört sich nun Greiner in der ZEIT, und mit ihm ein – man kann es leider nicht anders nennen – Mob an Bildungsbürgern, denen nichts wichtiger erscheint, als rassistische Sprache in Kinderbüchern für schützenswert zu erklären. Laut Greiner dürfe man denjenigen “deutschen Kindern”, zu deren “Lesebiographie” Bücher wie Pippi Langstrumpf gehörten, nicht “die Erinnerung stehlen.” Wer mit Ishema und ihrer Mutter Katharina über ihre Erfahrungen spricht, bekommt eine Ahnung davon, wie es sich angefühlt haben muss, als Mutter und Tochter entdeckten, mit welchem Anliegen sich Deutschlands renommierteste Wochenzeitung am vergangenen Donnerstag an ihre Leser wandte.

Als die Mutter die Wut ihrer neunjährigen Tochter sah, schlug sie ihr vor, einen Leserbrief zu schreiben, den wir im Folgenden dokumentieren (siehe unten). Ishema sagt im Gespräch: “Ich finde das doof, denn mein Vater ist schwarz und wir sind beide keine ‘Neger’ – und genauso sind das auch alle anderen Afrikaner nicht. Das verdirbt doch die Kinderbücher nicht, wenn das Wort da nicht mehr drinsteht.” Katharina ergänzt: “Ich sehe es nicht ein, dass mir als Mutter jetzt quasi diktiert wird, ich solle meiner Tochter ‘erklären’, dass solche Wörter früher ‘normal’ waren – und sie sich bitte schön nicht verletzt fühlen soll.”

An dieser Empathie fehlt es – wie bei ähnlich gelagerten Debatten – in Deutschland leider an allen Ecken und Enden. Was antisemitisch, rassistisch, sexistisch ist, bestimmen der Stammtisch und die graumelierten Herren an den Sturmgeschützen der Demokratie – auf keinen Fall aber die Betroffenen oder gar die verhassten “linken Gutmenschen”. Ishemas Stimme zeugt davon, wie viele unterschiedliche Menschen in Deutschland leben und aufwachsen. Sie alle haben ein Recht darauf, vor Diskriminierung und Herabwürdigung so gut es eben geht geschützt zu werden. Die Mehrheit hingegen hat kein Recht, sie zu demütigen – auch nicht mit verletzenden Wörtern in Kinderbüchern.




publikative.org
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vor 2 Tagen

#2

Re: Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

Ich muss sagen, dass ich dem ersetzen von "bösen" wörtern in texten auch sehr skeptisch gegenüber stehe. finde es z.b. nich gut, dass in "die abenteuer des huckleberry finn" das wort "nigger" rausgestichen wurde. nicht dass ich mich besonders an dem wort erfreuen würde, aber es spiegelt gut den zeitgeist wieder der damals so geherrscht hat. wenn man das jetzt rausstreicht geht das verloren und man leugnet damit quasi geschichtliche ereignisse.
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vor 2 Tagen

#3

Re: Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

Ich find das nicht gut. Also die Reaktionen auf den Feuilleton Text.

Es geht doch wohl kaum darum, dass man unbedingt den unterschwelligen Rassismus in Kinderbüchern o.Ä erhalten will, es geht darum, dass diese Werke nunmal so wie sie sind eine Zeit repräsentieren, die sich von unserer in mehr als einer Hinsicht unterscheidet. Man würde doch wohl auch kaum zu irgend nem Gemälde hingehen und da anfangen rumzuzensieren, nur weil es eventuell für den einen oder anderen als provokativ aufgefasst werden könnte.
Und es will doch wohl auch niemand Menschen wie Astrid Lindgren ersnthaft bewussten Rassismus unterstellen...also lol.

Ich find das einfach mal wieder unheimlich deutsch, da wird sich über im Grunde völlig triviale Sachen aufgeregt, die, wenn die Aufregung von ein paar Wenigen nicht wäre, keinen interessieren würden. So aber wirds wiedermal zum Volksthema gemacht, "Der Deutsche und der Rassismus", das zieht immer. Nein, da kann man kein Kinderbuch lesen in dem das Wort "Neger" steht und es einfach so hinnehmen, nene, da muss man ne öffentliche Debatte anfangen, was für ein GRAUEN das doch für unsere Kinder ist sich dem ausgesetzt zu sehen. Dass diese Begriffe zur damaligen Zeit einfach gebräuchlich waren und damit auch mit zum Buch gehören, ob man das nun gut finden will oder nicht, will natürlich niemand hören. Hauptsache man hat was worüber man sich mockieren kann...
http://img11.imageshack.us/img11/2724/wolfvq7.jpg
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vor 2 Tagen

#4

Re: Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

beim lernen und verstehen von geschichtlichen ereignissen kommt es hoffentlich noch immer auf den kontext, auf die entstehung, den ablauf, das ende und die verarbeitung an - nicht auf einzelne wörter, weswegen mit dem streichen dieses rassistischen, abwertenden begriffes aus kinderbüchern rein gar nichts verloren geht oder geleugnet wird, denn das was passierte, bleibt zwangsläufig bestehen, kulturell, bildungspolitisch, gesellschaftlich!

es ist nur die frage, wann man menschen beibringen soll, was wirklich passierte?

die zeiten ändern sich, das was vor 100 jahren auch in der literatur noch alltag war, stößt nach vielen jahrzehnten freiheitskampf, menschenrechtsbewegung, aufarbeitung in den gesellschaften und in der politik irgendwann menschen vor dem kopf, steckt sie mit einem wort aus einer schon fast automatischen überhöhung in eine grausame schublade, in die sie nicht gehören wollen - diese nicht mehr zeitgemäße selbstverständlichkeit der verwendung muss überdacht werden, kann man ne große diskussion draus machen weil man mit seinem weißen arsch es einfach nicht rafft was da dran so schlimm sein soll, man kann es aber auch konstruktiv angehen und versuchen, respektvoll und verantwortlich vor zu gehen statt hysterisch-pc - ich denke weder wird das erlebnis, noch die message aus pipi langstrumpf geschmälert, wenn man aus dem "negerkönig" den "südseekönig" macht und somit vor allem kindern die zwangsläufig geschönte und damit zwangsläufig FALSCHE antwort erspart auf die frage: "papa, was ist eigentlich ein neger?"...

diese aufarbeitung von diesem, wie quentin tarantino es nannte "holocaust an den schwarzen" soll dann passieren, wenn kinder alt genug sind, um eben die kontexte und entwicklungen zu verstehen, die es braucht! mal eben in einem kuscheligen vorlese-moment irgendwas niedliches über die schwarzen mit ihrer schokohaut zu erfinden wird der grausamkeit dieses begriffes, dieses wortes nicht mehr gerecht, wir sind mittlerweile ganz einfach zu aufgeklärt für solche sachen und sollten zumindest in kinderbüchern entsprechend verantwortlich vorgehen!

mag jeder anders drauf blicken, ich denke geschichten für kinder sollten keinen direkten oder indirekten rassismus oder diskriminierendes als selbstverständlichkeit beinhalten - gewisse sachen die so immens wichtig und bedeutend sind für millionen von menschen, auch bei uns, sollten der gesellschaftlichen und politischen veränderung angepasst werden! das tut keinem weh, verändert keine dieser geschichten und farbige kinder müssen sich nicht bereits im kinderharten ausgestoßen oder "anders" fühlen, wenn sie mit diesen werken in kontakt kommen! ich finde das ist weitaus wichtiger, auch für ein thema wie "integration", als auf authentizität zu pochen!
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vor 2 Tagen

#5

Re: Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

kommt imo auch auf den kontext an, in welchem solche wörter verwendet werden. in bubbles huckleberry finn beispiel, sind es nigger und da gehört das wort meiner ansicht nach mit zur gesellschaft, welche in der geschichte wiedergespiegelt wird. bei pipi und dem südseekönig siehts dann schon wieder anders aus.
c h a n n e l #3
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vor 2 Tagen

#6

Re: Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

Süßer Brief :D

Ich finde es gut wenn solche Wörter gestrichen werden, denn dann werden sie von den Kindern weniger negativ benutzt (vielleicht...)
Ein weiteres Argument ist, das ich selbst noch aus meiner Kindheit weis, wie ich meine Eltern gefragt habe was ein Neger sei, dh dass die Kinder das Wort erst durch die Texte lernen (wenn sie es nicht schon aus Kindergarten/Schule) kennen.

Neger ist ja angeblich zum Schimpfwort verkommen, dennoch hab ich einige schwarze Freunde, die mir alle "erlauben" sie Neger zu nennen. Neger hat sich "in meiner Generation" als Bezeichnung durchgesetzt und wird auch nicht als Schimpfwort verwendet. Zu diesem Wort sollte man sich auch die Bedeutung anschauen, ist ja kein neues erfundenes Wort, es kommt vom lateinischen Wort "niger, nigeris", was schlicht und einfach "schwarz" heißt - deswegen macht es meiner Meinung nach keinen unterschied ob man jemanden einen Schwarzen oder einen Neger nennt.
Außerdem sollte man unterscheiden, zwischen Neger und Nigger - Nigger ist das Wort, das im Kontext meistens negativ verwendet wird, Neger jedoch nicht (meine Erfahrung)
Außerdem find ich, dass die Texte möglichst genauso erhalten bleiben sollten, wie sie früher waren, sonst wird iwann wieder etwas geändert und so weiter, bis der TExt dann total entfremdet wurde
http://i.imgur.com/GNOkv.png
Hier bin ich Troll, hier spamm ich rein
vor einem Tag

#7

Re: Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

Eigentlich ist das offtopic aber ich habe mich trotzdem entschieden es hier reinzuposten... sollte ich mit dieser Meinung alleine stehen, bitte in "Aktuelles" verschieben ;)

Türkische Kulturgemeinde sieht Verhetzung in Legospiel

Das Star Wars-Legoset "Jabbas Palace" sei ein Abklatsch sakraler Gebäude. Die Figuren würden rassistische Vorurteile bedienen.

Möge die Klage mit ihnen sein. Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich wirft dem dänischen Spielzeughersteller Lego Verhetzung vor und überlegt zu klagen. Der Vorwurf: Das Lego-Set "Jabbas Palace", einem Schauplatz der Star Wars-Filmreihe nachempfunden, sei "pädagogischer Sprengstoff für Kinder". Lego beruft sich dabei auf einen möglichst realistischen Nachbau der Originalszene aus der erfolgreichen Film-Serie.

Angefangen hat alles mit einem Weihnachtsgeschenk. Ein Mann fand, dass das Lego-Präsent seiner Schwester für seinen Sohn nicht seinen pädagogischen Ansprüchen genügen würde und brachte der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich eine Beschwerde vor. Die Kulturgemeinde prüfte den Fall - mit dem Ergebnis, dass das Produkt "pädagogisch verwerfliche Mängel und kulturell fragliche Assoziationen" beinhalten würde.

Die Vorwürfe im Detail
Die Türkische Kulturgemeinde argumentiert, dass das Lego-Bauwerk ein "1:1-Abklatsch der Hagia Sophia in Istanbul oder der Moschee Jami al-Kabir in Beirut und eines Minaretts" sei. "Die Figur im Turm ("Gamorreanische Wache") wäre dann mit einem Vorbeter zu assoziieren (als Krimineller mit Axt und Maschinengewehr!)", heißt es weiter. Das Modell ähnle aber auch einem karolingischen Dom wie dem Pantheon in Rom oder einem buddhistischen Tempel. Das Modell sei also Sakralbauten nachempfunden.

Die Star Wars-Figur Jabba liebe es außerdem, Wasserpfeife zu rauchen und seine Opfer töten zu lassen. "Es ist offensichtlich, dass für die Figur des hässlichen Bösewichts Jabba und die ganze Szenerie rassistische Vorurteile und gemeine Unterstellungen gegenüber den Orientalen und Asiaten als hinterlistige und kriminelle Persönlichkeiten (Sklavenhalter, Anführer von Verbrecherorganisationen, Terroristen, Verbrecher, Mörder, Menschenopferung) bedient wurden." Auch die rot-schwarze Teufels-Fratze auf der Schachtel sei ein "augenfälliges Signal", dass das Spiel nicht unter dem Christbaum liegen sollte.

Klage möglich
Die Kulturgemeinde überlegt nun nach eigenen Angaben, in Deutschland nach dStGB § 300 Volksverhetzung, in Österreich nach StGB § 283 Verhetzung und in der Türkei Klage bei der jeweiligen Staatsanwaltschaft in Form einer Sachverhaltsdarstellung gegen Lego einzureichen. Der Sprecher der Türkischen Kulturgemeinde erklärt gegenüber derstandard.at: "Hier werden zu Tempeln Assoziationen bei Kindern geweckt, die nicht stimmen. Wir sind keine Fundamentalisten. Wir wollen nur sensibilisieren, das ist unser demokratisches Recht." Das Spielzeug sei nicht für Kinder zwischen neun und 14 Jahren geeignet, "vor allem in Hinblick auf ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen in Europa".

Warum das Produkt so aussieht, wie er aussieht, erklärt Lego damit, dass der Bausatz dem "Star Wars"-Original "so realistisch wie möglich nachgebaut" wurde, wird Katharina Sasse von Lego Deutschland auf der Homepage der Kulturgemeinde zitiert. Das Produkt ist laut Lego für Kinder im Alter von 9 - 14 geeignet. Die Produktbewertungen im Lego-Webshop der jungen Lego-Bauherren fällt übrigens ausschließlich positiv aus: "100% aller Kunden würden dieses Produkt weiterempfehlen" - Die Kulturgemeinde hat ihre Bewertung scheinbar noch nicht abgegeben.

Quelle

Also ich habe für so etwas überhaupt keine Akzeptanz. Ich bin mir sicher, weder Astrid Lindgren noch George Lucas hatten irgendwelche rassistische Hintergedanken als sie ihre Bücher/Filme entworfen haben und jetzt jedes Kulturgut aus früherer Zeit durch den Dreck zu ziehen ist sicher keine gute Idee, "vor allem in Hinblick auf ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen in Europa".
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vor 21 Stunden

#8

Re: Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

Auch wenn sie vielleicht keine rassistischen Hintergedanken hatten, könnte theoretisch der Text dennoch rassistisch sein. Geben wir's zu: Wir sind oft rassistisch, ohne das wir es merken... Lebt ein literarischer Text jetzt effektiv vom Wort "Nigger"? Ich glaube nicht. Also streichen wir es.

Nebenbei gesagt passt dein Artikel hier rein.
vor 20 Stunden

#9

Re: Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

Das Wort "Nigger" war zum Zeitpunkt der Entstehung des Textes offensichtlich das Wort, dass der Autor / die Autorin verwenden wollte. Jetzt, Jahrzehnte später, diese literarischen Texte gesetzlich ändern zu lassen, damit sie in die heutige Zeit passen, finde ich arg übertrieben und verfälscht die Texte nach und nach. Selbst wenn Negerkönig und Südseekönig jetzt nicht den großen Unterschied beim Leseerlebnis machen, ist es trotzdem der erste Schritt in eine Richtung, die mir nicht gefällt... Indianer wollen nur mehr "amerikanische Ureinwohner" genannt werden, Eskimos nur mehr Inuits, als nächstes wollen Bauern nur mehr Landwirte genannt werden weil das Wort "Bauer" hin und wieder abwertend benutzt wird. Irgendwann werden einfach nicht mehr die Worte verwendet, die der Autor sich damals (ich behaupte mal aus gutem Grund) ausgesucht hat und im Endeffekt dann der Stil verfälscht. Der Herr der Ringe wurde auch einmal neu ins Deutsche übersetzt und die Anrede "Herr Frodo" in "Chef" umgewandelt. Passt das Wort "Chef" nach Mittelerde? Meiner Meinung nach nicht.

Und wenn jetzt ein Gebäude in Star Wars so aussieht wie ein buddhistischer Tempel und der böse böse Jabba eine Wasserpfeife neben sich stehen hat, dann war das George Lucas Art, dem Zuschauer eine Orientierung zu bieten, was für eine Atmosphäre momentan im Film herrscht. Wir müssen uns ja an Bekanntem orientieren um Neues schaffen zu können.

Man stelle sich vor, die Russen kommen im Zuge dieses Antidiskriminierungsvorgehens drauf, dass sie in Filmen und Computerspielen nicht mehr als die Bösen dargestellt werden wollen... Dreiviertel aller Hollywood-Actionfilme müssten verbrannt werden und etwa ebensoviele Ego-Shooter.

Und jetzt wieder zurück zum Wort "Neger" bzw. "Nigger": Der erste Mensch, der dieses Wort benutzt hat, hat sich sicher nicht gedacht, dass er sich ein neues Schimpfwort für schwarze Menschen einfallen lassen muss, sondern wollte einfach nur beschreiben, dass er einen Menschen gesehen/getroffen wasauchimmer hat, der eine andere Hautfarbe hat als er selbst. Das wir es geschafft haben, das Wort für eine Farbe zu einem Schimpfwort verkommen zu lassen ist mMn eher ein Problem der heutigen Gesellschaft als der damaligen. Deshalb sollten wir eher daran arbeiten, dass Wort im heutigen Sprachgebrauch wieder als normale/neutrale Bezeichnung zu benutzen, als es aus den literarischen Werken der letzten Jahrhunderten zu streichen.
Außerdem bedeutet es für mich rein logisch betrachtet, wenn sich Menschen mit schwarzer Hautfarbe beleidigt fühlen wenn man sie als "Neger" oder "Schwarzer" anspricht, dass sie ihre Hautfarbe als etwas Negatives betrachten. Ich zB bin ja schwedischer Staatsbürger in Österreich und werde hin und wieder von meinen Freunden "Schwede" genannt wenn sie mich rufen oder so. Bin ich deshalb beleidigt? Nein, und zwar weil es nichts schlechtes ist ein Schwede zu sein.
vor 20 Stunden

#10

Re: Neunjährige erklärt deutschen Medien Rassismus

Zitat von Rocky187:
Auch wenn sie vielleicht keine rassistischen Hintergedanken hatten, könnte theoretisch der Text dennoch rassistisch sein. Geben wir's zu: Wir sind oft rassistisch, ohne das wir es merken... Lebt ein literarischer Text jetzt effektiv vom Wort "Nigger"? Ich glaube nicht. Also streichen wir es.

Nebenbei gesagt passt dein Artikel hier rein.


ich schätze mal du hast huckleberry finn nich gelesen, das wort "nigger" kommt darin ganz schon häufig vor, besonders als bezeichung für jim (nigger jim). das ganze wurde nun durch "sklave" ersetzt und ist imo aus zweierlei gründen falsch:

1. "sklave" bezieht sich nicht auf "rasse" oder hautfarbe, auch ein weißer kann sklave sein, das ist damals nur nie vorgekommen. wenn man jetzt also "nigger" durch "sklave" ersetzt, dann geht verloren, dass eigentlich nur schwarze elendig versklavt wurden.

2. "sklave" ist nicht wertend, sondern bezeichnet erstmal nur einen unfreien menschen. das wort "nigger" ist abwertend und verachtend und der häufige einsatz desselben im buch zeigt, mit was für einer selbstversändlichkeit man damals schwarze so angesehen/behandelt hat.

wenn ich nun "nigger" durch sklave ersetzte leugne und verschönere ich die unschöne vergangenheit und zerstöre gleichzeitig noch die authenzität.

bei kinderbüchern ist das ja noch ok, die kinder können (und sollen) sich später immernoch mit geschichtlichem befassen, aber bei weltliteratur?
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vor 18 Stunden