Die Seite wird geladen

Die Seite wird geladen...
Die Seite wird geladen...

Forum » News Forum » News » [ST] Hochwasser 2013

#1

[ST] Hochwasser 2013

Regen. Regen Regen Regen. Nichts anderes scheint die Aussicht dieser Tage aus dem Fenster zu bestimmen. Schlimmer noch, derzeit fluten die Wassermassen zahlreiche Gebiete in Österreich, Tschechien, Polen, Süd-, Ost- und mittlerweile auch in Mitteldeutschland. Passau und Grimma gaben bereits bekannt, dass sich die derzeitigen Pegel auf das Niveau der Rekordhöhe vom Jahrhunderthochwasser von 2002 begeben oder gar überschreiten. JAHRHUNDERTflut? Werden die Abstände immer kleiner? In Bayern und Sachsen wird sogar ein höheres und schlimmeres Hochwasser als von 2002 befürchtet. Zahlreiche Einwohner werden evakuiert; Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk, kommunale Krisenstäbe im Dauereinsatz und die Bundeswehr bereitet sich für den Not-Einsatz vor und noch ist kein Ende dieser Pegelbergfahrt in Sicht. Es soll keine Panik verbreitet, jedoch sollte die Situation auch nicht unterschätzt werden.

Weiterlesen...
Benutzer die sich bedankt haben: 8
vor 3 Wochen

#2

Re: [ST] Hochwasser 2013

Zitat:
Hochwasser in Deutschland:

Sachsens Innenminister drängt Bürger zur Flucht

Die Lage in den Hochwassergebieten wird immer dramatischer: Auch in Dresden und an der Oberelbe gilt nun Katastrophenalarm. Sachsens Innenminister Markus Ulbig appelliert an die Vernunft der Bürger - den Aufforderungen zur Evakuierung soll unbedingt Folge geleistet werden.


Die Pegelstände steigen und steigen: An den Flüssen in Bayern, Thüringen und Sachsen verschärft sich die Hochwasserlage dramatisch. Auch für das Obere Elbtal in Sachsen gilt inzwischen Katastrophenalarm. Evakuierungen würden vorbereitet, teilte das Landratsamt in Pirna mit. Betroffen sind Touristenorte entlang der Elbe in der Sächsischen Schweiz zwischen Heidenau und Bad Schandau sowie Gemeinden im Osterzgebirge.

Nach derzeitigen Prognosen des Landeshochwasserzentrums soll die Elbe am Pegel Schöna auf mehr als sieben Meter ansteigen - und am Mittwoch sogar auf bis zu 11,05 Meter. Normalstand sind dort 2,14 Meter. Katastrophenalarm wurde auch für Kommunen entlang des Flüsschens Weißeritz ausgelöst. Die aktuelle Entwicklung können Sie im Liveticker von SPIEGEL ONLINE verfolgen.

Sachsens Innenminister Markus Ulbig hat wegen der Hochwasserlage eindringlich an die Vernunft der Bürger appelliert. Ulbig zeigte sich verärgert darüber, dass manche Anwohner in Flussnähe die Aufforderung zur Evakuierung missachten. Es habe bereits eine Zwangsräumung gegeben. "Das, was wir hier machen, ist kein Spaß", sagte der Minister. Er verstehe, dass die Menschen Angst um ihr Eigentum hätten. Es könne aber nicht sein, dass sie uneinsichtig blieben und die Behörden sie zum Verlassen der Häuser zwingen müssten. Wenn Betroffene vom Wasser eingeschlossen seien, müsse am Ende die Luftrettung eingreifen.

Kanzlerin reist ins Flutgebiet


Zahlreiche Regionen im Süden und im Osten der Republik kämpfen mit Überflutungen. Mittlerweile hat die Bundesregierung einen Krisenstab eingerichtet, der an das Bundeskanzleramt berichte. Kanzlerin Angela Merkel lasse sich laufend über die Maßnahmen von Bundeswehr, Bundespolizei und Technischem Hilfswerk informieren, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Es sei aber zu früh, um über etwaige finanziellen Hilfen für die Leidtragenden des Hochwassers zu sprechen.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich haben den Betroffenen unterdessen bereits Hilfe zugesichert. "Die Bevölkerung kann sich darauf verlassen, dass wir alles tun, ihr die Schäden zu erleichtern", sagte Friedrich bei einem Besuch von Hochwassergebieten in Chemnitz. Die Hochwasserkatastrophe ähnelt laut Tillich der sogenannten Jahrhundertflut vor elf Jahren. "Wir haben eine sehr, sehr prekäre Situation, die durchaus mit der von 2002 vergleichbar ist", sagte er.

Friedrich ist in mehrere vom Hochwasser betroffene Städte in Sachsen gereist. Der Minister wolle sich in Zwickau und Grimma ein Bild vom Einsatz der Bundespolizei machen, teilte sein Sprecher in Berlin mit. Seinen Angaben zufolge sind Hunderte Polizisten in der Region mit Booten, Sandsäcken und einem Kran-Lkw im Einsatz. In Glauchau will Friedrich Bundeswehrsoldaten besuchen, die bei den Hilfsarbeiten Unterstützung leisten. Für Dienstag plant zudem die Bundeskanzlerin, in die betroffenen Gebiete zu reisen. Insgesamt sind laut Bundeswehr 1760 Soldaten in den Hochwassergebieten im Einsatz.

Im Landkreis Leipzig wurden am Morgen Dämme aufgegeben. Die Einsatzkräfte konzentrieren sich auf die Rettung von Menschen, wie ein Sprecher des Landkreises mitteilte. Bei Nitzschka wurde ein Damm unterspült. Im gesamten Bereich des Flusses Wyhra wurde in der Nacht zu Montag Katastrophenalarm ausgelöst. In Grimma ist die Innenstadt bereits komplett abgesperrt. Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

In Eilenburg nordöstlich von Leipzig wird die Innenstadt evakuiert. Die Anwohner wurden aufgefordert, sich in Notquartiere zu begeben. Bislang halten aber alle Deiche und Hochwasserschutzmauern stand, wie die Behörden mitteilten. Das Hochwasser der Weißen Elster ist in Leipzig weiter drastisch gestiegen. Am Morgen wurden dort die Werte für die höchste Alarmstufe 4 überschritten. Südlich von Leipzig sei das Entlastungsbauwerk Zitzschen geöffnet worden, so die Behörden. Um Leipzig zu schützen, wird der Zwenkauer See so mit Wasser aus der Weißen Elster geflutet.

Teile von Dresden drohen erneut in den Fluten der Elbe zu versinken. Das Umweltministerium rechnete am Montag mit einem Pegelstand von bis zu neun Metern - fast so viel wie im August 2002 als der Wasserstand 9,40 Meter erreichte. Der Stadtteil Laubegast wäre dann wieder eine Insel - von der Elbe und einem Arm des Flusses eingeschlossen. Wegen der steigenden Fluten löste Dresden für mehrere Stadtteile Katastrophenalarm aus. Die Bevölkerung wurde gebeten, auf unnötige Fahrten mit dem Auto zu verzichten und den Weg für Einsatzfahrzeuge freizuhalten. An einigen Stellen hätten Schaulustige bereits die Rettungswege zugestellt, hieß es. Die Verwaltung warnte davor, Deiche zu betreten. Es bestehe Lebensgefahr.

Auch in Thüringen ist die Lage dramatisch. Am Morgen wurde im Landkreis Altenburger Land Katastrophenalarm ausgelöst. Bislang wurden rund 1500 Menschen in Sicherheit gemacht. Ein Großteil der Gemeinden entlang der Flüsse Sprotte und Pleiße sei teilweise oder ganz überschwemmt, erklärte das Landratsamt. In Serbitz brach ein Damm.

Katastrophenalarm gilt weiterhin auch in Gera und Greiz in Thüringen sowie im sächsischen Döbeln. Laut sächsischem Innenministerium ist aufgrund der anhaltenden Regenfälle mit einer weiteren Verschärfung der Hochwasserlage in weiten Teilen des Freistaates zu rechnen. In Sachsen-Anhalt wertete der Katastrophenschutzleiter des Burgenlandkreises die Lage in Zeitz als dramatisch.

Im bayerischen Passau überschritt die Donau am Morgen den Pegelstand von 12,20 Metern, wie das Landesamt für Umwelt in Augsburg mitteilte. Damit erreichten die Fluten bereits einen höheren Stand als beim historischen Hochwasser 1954. "Ein Pegelstand von 12,50 Metern ist nicht auszuschließen", sagte der Sprecher des Krisenstabs. Überall waren viele hundert Helfer dabei, Sandsäcke zum Schutz gegen die Fluten aufzuschichten. Tausende Menschen mussten sich in Sicherheit bringen, ganze Ortschaften wurden evakuiert. In vielen Haushalten fiel der Strom aus. In Kolbermoor bei Rosenheim drohte ein Damm zu brechen.

Das Hochwasser machte in den betroffenen Regionen zudem Straßen und Autobahnen unbefahrbar. Auch der Bahnverkehr war beeinträchtigt. Insbesondere in Süd- und Niederbayern seien einige Strecken unterbrochen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Betroffen waren unter anderem die Verbindungen München-Salzburg, Traunstein-Ruhpolding sowie zwischen Weilheim und Garmisch-Partenkirchen. Der Bahnhof Rosenheim wurde komplett gesperrt: Dort stehen die Züge seit Sonntagabend still.

Dagegen hat sich die Lage in Niedersachsen teilweise entspannt. Die Pegelstände der Flüsse und Kanäle sind zwar noch auf einem hohen Niveau, sinken aber allmählich, wie die Polizei in Braunschweig und Göttingen mitteilte. Überflutungsgefahr besteht noch für die Anrainer von Aller und Weser. Wegen der starken Regenfälle in den Einzugsgebieten der Werra und Fulda wird mit einem Anstieg der Weser in den kommenden Tagen gerechnet. Der Pegel der Aller bei Verden steigt bereits jetzt.

Auch im baden-württembergischen Heidelberg ist Entspannung absehbar. Laut Hochwasserzentrale fällt der Pegelstand des Neckar. Auch im Allgäu entspanne sich die Lage allmählich, hieß es.

The secret of redemption lies in remembrance
Benutzer die sich bedankt haben: 2
vor 3 Wochen

#3

Re: [ST] Hochwasser 2013

Als ich gestern über die A7 Richtung Ulm gefahren bin war die Straße auch an 2 Stellen leicht überflutet...nicht schön. Ein Glück liegt das Haus hier recht hoch und ich brauch mir über Wasser im Keller keine Sorgen zu machen
http://img11.imageshack.us/img11/2724/wolfvq7.jpg
vor 3 Wochen

#4

Re: [ST] Hochwasser 2013

vor 3 Wochen

#5

Re: [ST] Hochwasser 2013

Joo, das ganze hier bei uns auch extrem... (puke)

wir/ich habe ja landwirtschaft, nun die ernte wird zum kotzen dieses jahr, das steht fest!

am wochende haben wir nur sandsäcke gestarpelt damit ein ganzes dorf nicht absäuft, da der deich dort auf 3km länge niedriger als "normal" ist... nunja momentan halten die säcke noch :)

unsere tiere mussten wir auch umtreiben da die schon bis zum bauch im wasser standen... und das wasser steigt hier ja immernoch.

hier mal ein bild:
rechts ist unser mais, bzw war. der steht momentan ca. 1m unter wasser!


werde dort gleich mal hinfahren und schauen wie die lage ist, bzw ist momentan sogar die komplette straße vor meiner haustür gesperrt, wegen dem hochwasser... :O
PS3 Downgrade Service @ icom.to
PS3 Downgrade Service @ monkeydesk.at
http://bierschutzverein.bi.funpic.de/Linie_Feuer.gif
Benutzer die sich bedankt haben: 6
vor 3 Wochen

#6

Re: [ST] Hochwasser 2013

so war vorhin nochmal los und joa alles noch schlimmer als vorher...

nach kurzem hin und her fahren durchs wasser ist mir doch glatt was vors moped "gelaufen". :D
ein schöner karpfen! :)




dann auf dem weg nach hause musste ich einen umweg fahren da einfach mal die gesammte straße gespärt war, wegen so ein bischen wasser. :P



und irgendwie hatte ich dann doch ganz nasse füße... :D



dann will ich doch mal hoffen, dass das endlich bald ein ende hat!
PS3 Downgrade Service @ icom.to
PS3 Downgrade Service @ monkeydesk.at
http://bierschutzverein.bi.funpic.de/Linie_Feuer.gif
Benutzer die sich bedankt haben: 5
vor 3 Wochen

#7

Re: [ST] Hochwasser 2013

Ja, ich will mir auch gar nicht ausmahlen, was dieses Hochwasser schon wieder für unsere Lebensmittelpreise bedeutet. Günstiger werden sie jedenfalls nicht -.-
In Ba-Wü, wo es ja eh nicht so viel Landwirtschaft gibt, wurden die Größten Gebiete verschont. Hätten die doch lieber mal mit nem Bundesland getauscht, in dem es viele Äcker gibt. Naja aber man kann es sich eben nicht aussuchen.
Benutzer die sich bedankt haben: 1
vor 2 Wochen

#8

Re: [ST] Hochwasser 2013

Merkel stellt Flutopfern Milliarden-Hilfe in Aussicht
Bundesregierung und Opposition wollen die Folgen der Hochwasser-Katastrophe mit Milliarden-Hilfen bekämpfen.

Kanzlerin Angela Merkel machte am Montag bei einem Besuch in Wittenberge an der Elbe deutlich, dass es nicht bei der Soforthilfe von 100 Millionen Euro bleiben werde. "Wir wissen natürlich, dass die Schäden in die Milliardenhöhe gehen werden", sagte die CDU-Vorsitzende am Elbdeich. Am Donnerstag werde es dazu Gespräche mit den Länder-Ministerpräsidenten geben. "Der Bund wird da natürlich die Menschen nicht im Stich lassen." Es werde schnell und unbürokratisch geholfen.

Nach Experten-Schätzungen wird das Hochwasser mindestens so teuer werden wie die Flut von 2002. Die Versicherungswirtschaft erklärte, allein die versicherten Schäden dürften bei mehr als 1,8 Milliarden Euro liegen. Das wäre mehr als bei der Elbe-Flut 2002. Dabei sind nach Angaben des Versicherer-Verbandes GDV zwei Drittel der Privathaushalte in Deutschland nicht gegen Hochwasser versichert.

Merkels Sprecher Steffen Seibert sagte: "Es wird auch wie 2002 eine Solidarität geben und eine große Hilfsbereitschaft des Bundes." Damals hatte der Staat ein Flutopfer-Solidaritätsgesetz in Kraft gesetzt, das über sieben Milliarden Euro zur Verfügung stellte. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück forderte ein Budget in ähnlicher Größenordnung, das sich Bund und Länder teilen könnten. Auch FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle machte sich für einen Fonds stark und schlug dafür Sondersitzungen von Bundestag und Bundesrat vor.

Der Scheitelpunkt des Elbe-Hochwassers schob sich von Magdeburg aus weiter nach Norden. Die Pegelstände der Elbe lagen im brandenburgischen Wittenberge sowie in Lauenburg weiter nördlich bei bis zu neun Metern und damit rund fünf Meter über Normal. Tausende Helfer versuchen dort seit einer Woche fieberhaft, die Dämme zu stabilisieren. In Sachsen-Anhalt hat das Wasser einen Deich eingedrückt und den Ort Fischbeck geflutet. Die gut 600 Einwohner flohen. Durch den Deichbruch und die Überschwemmung wurde allerdings etwas Last von den Uferzonen weiter nördlich genommen. Insgesamt mussten allein in Sachsen-Anhalt über 40.000 Menschen ihre Häuser verlassen.

FLUT KAPPT BAHNLINIE ZWISCHEN BERLIN, FRANKFURT UND HANNOVER

Die Flut machte in der Nacht zum Montag die Bahn-Elbbrücke bei Magdeburg unpassierbar. ICE- und IC-Züge zwischen Berlin und Frankfurt sowie Hannover mussten umgeleitet werden. Zehntausende Reisende mussten Verspätungen von mehreren Stunden hinnehmen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Auf einigen Verbindungen konnten Wolfsburg, Kassel, Hildesheim und Göttingen nicht mehr angefahren werden. Besonders überfüllt war Hannover, wo Strecken aus dem Süden und Umleitungen aus Berlin endeten. Reisende können laut Bahn auch am Dienstag noch nicht mit einer Freigabe der Brücke und Normalisierung des Verkehrs rechnen.

Hart getroffen wurde auch der Güterverkehr. Der Rangierbahnhof bei Magdeburg ist wegen der Flut gesperrt. Strecken, die für Güterzüge bestimmt waren, mussten umgeleitete Personen-Züge aufnehmen. Werke wie Volkswagen in Zwickau und das Chemie-Dreieck bei Bitterfeld können kaum noch beliefert oder Produkte abgefahren werden. Dies trifft die Bahn in einer Phase, in der wegen der schwachen Konjunktur die Gewinnziele für 2013 kassiert werden mussten.

INSTITUT: FLUT HÄLT OSTDEUTSCHLAND IN REZESSION

Die ostdeutsche Wirtschaft bleibt nach einer Prognose des Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wegen des Hochwassers in der Rezession stecken. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte von April bis Juni um 0,2 Prozent und damit das fünfte Quartal in Folge schrumpfen. "Ohne Dauerregen und Hochwasser würde es zu einer schwarzen Null reichen", sagte IWH-Experte Udo Ludwig. Die Katastrophe treffe Landwirtschaft, Industrie, Baugewerbe, Handel, Gast- und Verkehrsgewerbe. Der Wiederaufbau dürfte der Wirtschaft ab der zweiten Jahreshälfte zusätzliche Impulse geben und sie wegen des Ersatzbedarfs wachsen lassen.
Quelle
vor 2 Wochen

#9

Re: [ST] Hochwasser 2013

Zitat:
Spektakuläre Schiffssprengung an der Elbe erfolgreich

Die ungewöhnliche Sprengung zweier Lastkähne ist geglückt. Doch der gebrochene Elbdeich in Fischbeck ist nur teilweise verschlossen. Eine weitere Aktion soll nun das Loch endgültig stopfen.




Im Kampf gegen das Hochwasser an einem gebrochenen Deich bei Fischbeck in Sachsen-Anhalt ist am Samstagabend die Sprengung zweier Lastkähne in der Elbe geglückt. Mit der Versenkung der Schiffe wurde nach Angaben des Kommandeurs des Landeskommandos Sachsen-Anhalt, Oberst Claus Körbi, eine rund 90 Meter lange Lücke im Deich auf etwa 20 Meter reduziert. Damit kann sich das Hochwasser nicht mehr so stark wie bislang ausbreiten.

Die sogenannten Schuten – Lastkähne ohne eigenen Antrieb – wurden per Sprengung auf den Grund des Flusses gesetzt. Im Minutentakt setzten Hubschrauber danach große Sandsäcke in die Kähne, um sie zu beschweren. Die Schiffe konnten nicht vollständig die Lücke im Damm schließen – die verbliebene Öffnung von rund 20 Metern Länge soll nach Angaben Körbis am Sonntag durch die Sprengung eines weiteren Kahns geschlossen werden.

Die geplante, höchst unkonventionelle Methode wurde seit dem frühen Samstagmorgen vorbereitet. "Das Ganze ist eine große logistische Herausforderung. Die einzelnen Schritte müssen sauber aufeinander abgestimmt werden", hatte eine Sprecherin des Krisenstabs in der Nacht zu der Aktion bei Fischbeck mitgeteilt. Taucher der Bundeswehr untersuchten zunächst den Boden an der Bruchstelle des Deichs. Danach wurden Panzersperren auf dem Grund des Flusses verankert. Außerdem sollten große Netze mit Basaltsteinen ausgebreitet werden. Die Bundeswehr hat so etwas angeblich noch nie gemacht.

900 Notbetten stehen bereit


Weiter südlich in Breitenhagen (Salzlandkreis) wurde ein Saaledeich gesprengt. Damit soll das Hochwasser aus den dort überfluteten Gebieten schneller zurück in den Fluss geleitet werden. Die Aktion wurde als Erfolg verbucht. Es werde noch eine zweite Sprengung geben, um das Loch im Deich zu vergrößern, hieß es – wann, war noch unklar.

Während in einigen Teilen des Landes bereits die Aufräumarbeiten laufen, ist in anderen die Lage weiter höchst angespannt. Nach dem schon einige Tage zurückliegenden Deichbruch bei Fischbeck forderte der Krisenstab am Samstag auch die Menschen in den Ortschaften Jederitz und Kuhlhausen auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Zuflucht würden die Betroffenen etwa in Havelberg finden. Den Angaben zufolge stünden mehr als 900 Notbetten in dem Ort bereit.

In Magdeburg, wo die Alarmstufe 4 bereits am Freitag aufgehoben wurde, entsorgten Hunderte Helfer am Schleinufer Sandsäcke. In Halle stapelt sich seit Tagen durchnässter Sperrmüll auf den Straßen. Im Burgenlandkreis wurde zumindest in den Orten Aken, Susigke, Reppichaus, Chörau, Mennewitz, Trebbichau und Obselau die Evakuierung aufgehoben, wie der Katastrophenschutzstab des Landkreises mitteilte.

Das Schöpfwerk in Aken (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) nimmt den Angaben zufolge daher vermutlich bald wieder die Arbeit auf. Weiteres Wasser könnte dann aus den überfluteten Gebieten abgepumpt werden. In Calbe (Salzlandkreis) lieferten am Samstagmorgen 14 Lastwagen Heu, Stroh und Silageballen, damit die Landwirte in der Elbe-Saale-Region ihre Tiere wieder versorgen können, wie der Landesbauernverband Sachsen-Anhalt mitteilte.

The secret of redemption lies in remembrance
Benutzer die sich bedankt haben: 1
vor 6 Tagen