Die Seite wird geladen

Die Seite wird geladen...
Die Seite wird geladen...

Forum » News Forum » User-News » Allgemeine News » [ST] Syrien-Konflikt » Seite 22

<010203...101112...202122 >

#211

Re: [ST] Syrien-Konflikt

Zitat:
Obama sieht "potenziellen Durchbruch" in Syrien-Krise

US-Präsident Obama deutet im TV einen Verzicht auf einen Militärschlag in Syrien an. Ausgerechnet ein Vorstoß aus Russland könnte der Durchbruch gewesen sein.


US-Präsident Barack Obama hat eine mögliche Abkehr von einem Militärschlag gegen Syrien in Aussicht gestellt. Er würde einen Angriff "absolut" auf Eis legen, wenn das Regime von Machthaber Baschar al-Assad seine Chemiewaffen unter internationale Kontrolle stelle, meinte Obama am Montag (Ortszeit) in mehreren TV-Interviews. Er begrüßte einen entsprechenden russischen Vorschlag als "positive Entwicklung" und nannte ihn einen möglichen Durchbruch. Der Präsident zeigte sich aber auch skeptisch: "Wir wollen keine Hinhaltetaktik", sagte er. Assad müsse zeigen, dass er ernst meine.

Es sei ohnehin seine Präferenz, die Syrien-Frage ohne einen Militäreinsatz zu lösen, betonte Obama. Weiter sagte er, derzeit nicht zuversichtlich zu sein, im Kongress die Mehrheit für einen Angriff gegen das arabische Land zu erhalten. Der Senat verschob nach den Äußerungen eine für diesen Mittwoch angesetzte Probeabstimmung über die entsprechende Resolution. Er wolle dem Präsidenten mehr Zeit geben, das Volk über die Vorgänge zu informieren, sagte der demokratische Mehrheitsführer Harry Reid. Obama ließ offen, ob er auch ohne Autorisierung durch die Parlamentarier zuschlagen würde.

Obama erklärte, schon die Androhung eines Angriffs habe dazu geführt, dass sich Russland und Syrien nun bewegten. Außenminister John Kerry und das restliche nationale Sicherheitsteam des Weißen Hauses würden mit den Ländern und der internationalen Gemeinschaft über den Vorschlag sprechen und ihn ausführlich prüfen. "Wir werden das ernst nehmen", sagte er. Die Idee selbst sei aber nicht neu. Er habe seit mehr als einem Jahr häufiger mit Kremlchef Wladimir Putin darüber gesprochen, zuletzt in der vergangenen Woche beim G20-Gipfel im russischen St. Petersburg.

PR-Offensive für militärsches Eingreifen in Syrien


Die insgesamt sechs Interviews im Abendprogramm des US-Fernsehens waren Teil einer massiven Kommunikationsoffensive des Weißen Hauses, um den Kongress und das kriegsmüde Volk von der Notwendigkeit eines Angriff zu überzeugen. Zuvor hatten sich Obamas Sicherheitsberaterin Susan Rice und sogar Ex-Außenministerin Hillary Clinton öffentlich für die Genehmigung durch den Kongress ausgesprochen. Der Präsident selbst plant für Dienstagabend (21 Uhr Ortszeit/3 Uhr MESZ) eine Ansprache an die Nation.

Obama hatte beim G20-Gipfel betont, dass im Syrien-Konflikt die Chemiewaffen die größte Sorge seines Landes seien. Die USA sehen es als erwiesen an, dass das syrische Regime Mitte August mehr als 1400 Menschen bei Damaskus mit Giftgas getötet habe. Die US-Regierung plant bislang, Assad dafür militärisch zu bestrafen.

Russlands Vorstoß bringt USA in Defensive


Russland hatte zuvor am Montag als Zugeständnis an die USA seinen engen Verbündeten Syrien auch zur Vernichtung der Chemiewaffen aufgefordert. Damaskus müsse zudem der Chemiewaffenkonvention beitreten, hatte Außenminister Sergej Lawrow gefordert. Wenn dies helfe, einen US-Militärschlag zu verhindern, werde sich Russland bei dem syrischen Machthaber Assad dafür einsetzen, meinte er. Das syrische Außenministerium begrüßte die Initiative.

Zuvor hatte Kerry in London gesagt, Assad könnte einen Einsatz noch verhindern, wenn er binnen einer Woche seine chemischen Waffen der internationalen Gemeinschaft aushändigen würde. "Aber er ist nicht im Begriff, das zu tun, und es ist offensichtlich auch nicht möglich", hatte Kerry bei einer Pressekonferenz mit seinem britischen Amtskollegen William Hague hinzugefügt.


vor 2 Monaten

#212

Re: [ST] Syrien-Konflikt

Zitat:
Obama wirbt für diplomatische Syrien-Lösung

Auf friedlichem Weg will der US-Präsident das syrische Chemiewaffen-Arsenal vernichten. Einen bewaffneten Angriff auf Syrien hält sich Obama dennoch offen.




Im Konflikt um Syriens Giftgas hat US-Präsident Barack Obama für eine diplomatische Lösung geworben, sich einen Militärangriff auf syrische Ziele aber weiter offen gehalten. Ziel sei, dass Syrien seine Chemiewaffen aufgebe und letztlich vernichte, sagte Obama in der Nacht zum Mittwoch in einer 15-minütigen Rede an die Nation. In der mit Spannung erwarteten Fernsehansprache bezeichnete er den Giftgasangriff gegen die syrische Bevölkerung am 21. August als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Die USA wüssten, dass Machthaber Baschar al-Assad dafür verantwortlich sei.

Assads Streitkräfte hätten den C-Waffeneinsatz tagelang vorbereitet, sagte Obama weiter. Erst seien Gasmasken an Soldaten verteilt, dann Raketen in Viertel gefeuert worden, aus denen Rebellen vertrieben werden sollten. Die Welt habe Tausende von Videos, Handy-Fotos und Mitteilungen in den sozialen Medien über die Folgen des Giftgaseinsatzes gesehen, bei dem mehr als 1400 Menschen getötet worden seien.

Die USA seien nicht der Weltpolizist, es gehe in dieser Frage aber um Ideale, Prinzipien und die nationale Sicherheit der USA. Niemand bestreite mehr, dass Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg eingesetzt worden seien. Damit sei gegen internationales Recht verstoßen worden, und dafür müsse Assad als Verantwortlicher zur Rechenschaft gezogen werden.

Die USA sehen die von Assads Regierung auf russische Initiative bekundete Bereitschaft mit Skepsis, ihr gesamtes C-Waffenarsenal internationaler Kontrolle zu unterstellen. In seiner Ansprache machte Obama aber seine Bereitschaft deutlich, Verhandlungen darüber Zeit einzuräumen.

Arbeit an Resolution des Weltsicherheitsrats


Obama habe US-Außenminister John Kerry gebeten, gemeinsam mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow einen diplomatischen Weg aus dem Konflikt zu suchen und wolle sich in der Frage auch weiterhin mit Kremlchef Wladimir Putin beraten. Noch könne man aber nicht beurteilen, ob Syriens Angebot über die Aufgabe seiner Chemiewaffen auch erfolgreich sein werde. Zudem stimmten sich die USA mit Frankreich und Großbritannien ab und arbeiteten mit Russland und China an einer Resolution des Weltsicherheitsrats, mit der Assad zu Aufgabe seiner Chemiewaffen verpflichtet werden solle.

Die US-Streitkräfte blieben zunächst in der Region in Position, um den Druck auf Assad aufrecht zu erhalten, sagte der US-Präsident. Bei einem Militärschlag würden keine Bodentruppen zum Einsatz kommen, sagte Obama. Assad solle auch nicht denken, dass ein Angriff harmlos wäre. "Das US-Militär macht keine Nadelstiche. Selbst ein eingeschränkter Schlag sendet eine Nachricht, die keine andere Nation liefern kann." Das syrische Regime habe keine Mittel, das US-Militär ernsthaft zu bedrohen.

US-Bevölkerung gegen Militärschlag


Er wisse, dass nach den Kriegen in Irak und Afghanistan ein weiterer US-Militäreinsatz nicht populär sei. Er versicherte, dass von ihm kein Einsatz von Bodentruppen geplant sei, der Einsatz kein offenes Ende haben werde und es keinen längeren Luftkrieg geben solle. Er habe dem Einsatz Grenzen auferlegt, die verhindern würden, dass die USA in einen längeren Krieg hineingezogen würden.

Die Mehrheit der Amerikaner ist Umfragen zufolge gegen einen US-Angriff auf syrische Ziele. Die Zahl der Gegner eines Militärschlags stieg einer neuen Umfrage des Pew-Centers zufolge um 15 Prozentpunkte auf 63 Prozent. Dagegen stehen 28 Prozent der US-Bürger, die eine US-Intervention unterstützen.


vor 2 Monaten

#213

Re: [ST] Syrien-Konflikt

Syrien und Russland müssen jetzt liefern

Es ist ein beispielloses Vorhaben, Syriens C-Waffen zu vernichten. Und ohne Waffenstillstand hat es keine Chance. Putin und Assad müssen erklären, wie das gehen soll.




Grüne verlangen Aufnahme von 50.000 Flüchtlingen

Die ersten von 5.000 syrischen Flüchtlingen erreichen per Sonderflug nun Deutschland. Grüne und Pro Asyl fordern, deutlich mehr Menschen aufzunehmen.





vor 2 Monaten

#214

Re: [ST] Syrien-Konflikt

Zitat:
50 Giftgas-Lager in ganz Syrien:

Geheime Einheit versteckt Assads Chemiewaffen

Die syrischen Chemiewaffen geben der internationalen Gemeinschaft weiter Rätsel auf: Kurz nachdem Machthaber Assad erklärt hatte, er wolle der Chemiewaffenkonvention beitreten, taucht ein Bericht auf, nachdem das Regime seine C-Waffe gerade im ganzen Land verteilen lässt.


Die syrische Regierung hat ihre Chemiewaffenbestände nach einem Zeitungsbericht auf bis zu 50 Orte im Land verteilen lassen. Eine geheime Einheit der Streitkräfte sei mit der Verlegung der Bestände und von Munition beauftragt worden, berichtete das „Wall Street Journal“ am Donnerstag unter Berufung auf Regierungsbeamte aus den USA und dem Nahen Osten.

Die Verteilung der Waffen könne einen etwaigen Militärschlag erschweren. Die Quellen der Zeitung, stellten infrage, ob Damaskus seine C-Waffenbestände wirklich vernichten lassen wolle. Das „Wall Street Journal“ berichtete, die Spezialeinheit „Unit 450“ sei schon seit Monaten damit beschäftigt, die Giftgas-Bestände im Land zu verteilen.

Angeblich wissen die USA, wo die C-Waffen aufbewahrt werden


Inzwischen gebe es fast zwei Dutzend Hauptlager, an denen die Waffen aufbewahrt würden. Hinzu kämen Dutzende kleinere Lager in allen Landesteilen. Dessen ungeachtet gingen US- und israelische Geheimdienste davon aus, dass sie wüssten, wo die meisten Chemiewaffen aufbewahrt würden, schrieb die Zeitung.

Syriens Machthaber Baschar al-Assad hatte am Donnerstag erklärt, sein Land werde der Chemiewaffenkonvention beitreten. Ein entsprechender Antrag wurde bei der UNO eingereicht. US-Außenminister John Kerry und sein russischer Kollege Sergej Lawrow verhandeln seit Donnerstag in Genf über Moskaus Vorschlag, alle syrischen Chemiewaffen zu zerstören. Sollte die Initiative gelingen, wollen die USA von ihrem angedrohten Militärschlag gegen Assad abrücken.

focus

Benutzer die sich bedankt haben: 1
vor 2 Monaten

#215

Re: [ST] Syrien-Konflikt

Islamisten verübten Massaker an Alawiten

Islamistische Milizen haben in Syrien nach Angaben von „Human Rights Watch“ ein Massaker an alawitischen Familien verübt. Der Angriff geschah in der Region um Latakia, aus der Machthaber Assad stammt.


Islamistische Milizen sollen Anfang August mehr als 190 Menschen in Dörfern entlang der syrischen Mittelmeerküste getötet haben. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch unter Berufung auf Augenzeugen und Videoaufnahmen von dem Massenmord in Gemeinden nahe der Hafenstadt Latakia. 200 Bewohner seien als Geiseln genommen, 67 Zivilisten hingerichtet oder unrechtmäßig getötet worden, heißt es in dem Bericht, den die Organisation am Freitag veröffentlichte. Viele Geiseln, darunter Frauen und Kinder, würden noch immer gefangen halten. Die Operation, die am 4. August begann, stelle einen „koordinierten, geplanten Angriff auf die Zivilbevölkerung“ dar, sagte der Leiter der Nahost-Abteilung von Human Rights Watch, Joe Stark.

Die oppositionelle Nationale Koalition verurteilte am Freitag das Vorgehen der islamistischen Milizen, die in dem Bericht für das Massaker verantwortlich gemacht werden. „Wir distanzieren uns vom Islamischen Staat im Irak und in Syrien (Isis) und der Jeish al Muhajirin wa al Ansar, die als Täter genannt werden“, heißt es in einer Mitteilung des Oppositionsbündnisses.

Man werde alles tun, um die Verantwortlichen zu Rechenschaft zu ziehen und internationalen Beobachtern Zugang zu den befreiten Gebieten Syriens zu verschaffen. 57 Frauen und 18 Kinder befinden sich dem Bericht zufolge unter den Opfern.

Der Angriff auf zehn alawitische Gemeinden hätte im Morgengrauen des 4. August begonnen, dem ersten Tag des muslimischen Eid-al-Fitr-Festes am Ende des Fastenmonats Ramadan. Ganze Familien seien hingerichtet worden, berichteten Augenzeugen, Dutzende Zivilisten als Geiseln genommen worden.

Angriff auf Assads Herkunftsgemeinde

Dreißig Monate nach Beginn des Aufstands gegen Syriens Präsident Baschar al Assad war es der erste Großangriff der Regimegegner auf das Kerngebiet der alawitischen Minderheit, jener schiitischen Abspaltung, der auch der Präsident und große Teile seines Herrschaftsclans angehören. Die islamistischen Milizen gelangten bis zwanzig Kilometer an Assads Herkunftsgemeinde Qardaha heran.

Anders als die umkämpften Gebiete um Homs oder Aleppo blieb die Region um Latakia fast den ganzen Aufstand über fest unter Kontrolle von Regierungseinheiten. Die „Operation Befreiung der Küste“ war der erste Versuch der Aufständischen, das Kräfteverhältnis im alawitischen Siedlungsgebiet zu verändern.

Mehr als zwanzig Gruppen sollen laut Human Rights Watch an den Angriffen auf alawitische Gemeinden in der Nähe der Hafenstadt Latakia beteiligt gewesen sein, darunter neben den Al-Qaida-Ablegern Isis und Al Nusra-Front auch Ahrar al Sham, Jeish al Muhajirin wa al Ansar und Suquor al Izz. Mehrere dieser Milizen gehören dem im September gebildeten Zusammenschluss zwölf islamistischer Gruppen an, die sich von der Freien Syrischen Armee abgewendet haben und für den Aufbau eines islamischen Staates kämpfen.

„Extremistische Gruppen gewinnen an Stärke“

Die Nationale Koalition warnte vor dem Risiko, dass „extremistische Gruppen an Stärke gewinnen“, sollte die internationale Gemeinschaft es zulassen, „dass der Konflikt weitergeht“.

Mithilfe paramilitärischer Verbände, die die regulären Armeeeinheiten unterstützten, schaffte es das Regime bis Ende August, die von den Islamisten eingenommenen Dörfer zurückzuerobern. Berichte von Militärbeobachtern legen nahe, dass der Giftgasangriff auf die von der Opposition beherrschte Ghuta-Region am Ostrand von Damaskus auch damit zu tun hatte, dass für die Offensive an der Mittelmeerküste nötige Truppen aus der Hauptstadt abgezogen werden mussten. UN-Chemiewaffeninspekteure hatten berichtet, dass die Trägerwaffen des Chemiewaffeneinsatzes am 21. August aus vom Regime kontrollierten Gebiet abgeschossen wurden. Seit Beginn des Konflikts sind in Syrien 110000 Menschen getötet worden, darunter 45000 Soldaten und Angehörige von Regimemilizen.

Quelle
Gustave Le Bon, Psychologie der Massen

…Die reine, einfache Behauptung ohne Begründung und jeden Beweis ist ein sichres Mittel, um der Massenseele eine Idee einzuflößen. Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie. Die Behauptung hat aber nur dann wirklichen Einfluß, wenn sie ständig wiederholt wird, und zwar möglichst mit denselben Ausdrücken. Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird.
Benutzer die sich bedankt haben: 2
vor einem Monat

#216

Re: [ST] Syrien-Konflikt

Zitat:
Syrien-Konferenz ohne Teilnehmer

Die Friedenskonferenz zu Syrien scheint gescheitert, bevor sie überhaupt begonnen hat. Weder Assad noch die Opposition ist an Verhandlungen interessiert.


Entspannt lächelnd trat Baschar al-Assad am Montagabend vor die Kamera. Der syrische Machthaber scheint sich inzwischen wieder sicher, dass er es sein wird, der als Sieger aus dem syrischen Bürgerkrieg hervorgehen wird. Den internationalen Plan für eine Syrien-Friedenskonferenz im November in Genf wischte er vorläufig beiseite: "Die Zeit ist nicht reif, es sind noch zu viele Fragen offen", sagte er.

Erst am Wochenende hatte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, zusammen mit dem UN-Vermittler Lakhdar Brahimi den 23. und 24. November als Termin verkündet. 24 Stunden später darf nicht nur am Datum gezweifelt werden.

Weder das Assad-Regime noch die in mehr als 600 Gruppierungen zersplitterte Opposition sind derzeit bereit, ihren bestialischen Kampf um die Macht auch nur zu unterbrechen und nach einem Kompromiss zu suchen. 120.000 Menschen sind in dem Bürgerkrieg bisher gestorben, sieben Millionen sind auf der Flucht, das ist ein Drittel des syrischen Volkes. Weite Teile des Landes liegen in Trümmern. Auch wenn beide Seiten regelmäßig einräumen, es gebe keine militärische Lösung, so setzten sie faktisch doch weiterhin auf nichts anderes als auf Krieg.

Viele kämpfen auf eigene Rechnung


"Es gibt keinen Termin, auch sind die Voraussetzungen bisher nicht gegeben, wenn Genf 2 Erfolg haben soll", dozierte derweil Assad im libanesischen Fernsehsender Al-Mayadeen und setzte gleich noch eins drauf: Er persönlich sehe keinen Grund, warum er im kommenden Jahr nicht erneut für das höchste Amt im Staate kandidieren solle. Assad weiß, dass er mit solchen Äußerungen den Streit in der völlig zersplitterten Opposition weiter anheizt. Die Führung von Syriens Nationaler Koalition (SNC), dem Dachverband der Regime-Gegner, will nur in Genf erscheinen, wenn der Diktator in einer Übergangsregierung nach Ende des Bürgerkriegs keine Rolle mehr spielt.

Und so ist US-Außenminister John Kerry eigens nach London gereist, um am Rande des Treffens der "Freunde Syriens" Exilchef Ahmad al-Jarba doch noch umzustimmen. Der aber hat mittlerweile so viel Unterstützung eingebüßt, dass er selbst in den eigenen Reihen nur noch als Strohmann des Westens und der arabischen Assad-Kontrahenten Katar und Saudi-Arabien gilt. 13 islamistische Brigaden mit 50.000 Kämpfern unter Waffen haben sich seit September vom SNC losgesagt, die etwa 15.000 Dschihadisten der Al-Kaida-Filiale in Syrien kämpfen sowieso auf eigene Rechnung. Und die von den Vereinigten Staaten zugesagten Waffen für die moderaten Kämpfer der Freien Syrischen Armee lassen weiter auf sich warten.

Wie die Washington Post vergangene Woche berichtete, hält das Weiße Haus das Training der Rebellen durch CIA-Spezialisten bewusst klein. Die Direktive ist nach Angaben der Zeitung, "genug Unterstützung zu geben, damit die moderaten Rebellen nicht verlieren, doch nicht genug, damit sie gewinnen".

Nach Einschätzung von Experten ist das Ausmaß der gelieferten US-Waffen bislang so minimal, dass sie kaum Bedeutung haben. Auch die Flugzeugtransporte aus Katar, die lange den Großteil des Nachschubs ausmachten, sind seit der Abdankung des alten Emirs im Juni zugunsten seines Sohnes nahezu gestoppt worden. Waren nach Daten der internationalen Flugsicherung bis Mai noch mehrere C-17-Maschinen pro Woche von Doha in die Türkei unterwegs, ist ihre Zahl seit Anfang August auf insgesamt drei gefallen.

Dagegen ist Assads Armee weiterhin stark. Seit Barack Obamas Angriffsdrohung auf Damaskus vom Tisch ist und die Chemiewaffen-Experten die syrischen Giftgasbestände katalogisieren und für ihre Zerstörung vorbereiten, operiert Assads gefürchtete Luftwaffe wieder ungehindert am Himmel. John Kerry musste in London einräumen, dass die militärische Situation sich weiter zugunsten des syrischen Diktators entwickelt.


Benutzer die sich bedankt haben: 1
vor 3 Wochen