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#41

Re: Israel: Lieber allein als beliebt

Obamas Besuch in Israel

Reise des guten Willens

Barack Obama möchte die Israelis davon überzeugen, dass Amerika fest an ihrer Seite steht. Sein Besuchsprogramm soll diese Verbundenheit symbolisieren. Für viele Juden im Land eine überfällige Geste.


Irans Atomprogramm, Syriens Bürgerkrieg, Frieden mit den Palästinensern – all diese Themen werden während des Israel-Besuchs von Barack Obama eine wichtige Rolle spielen. Keine Frage. Doch mit substanziellen, gar folgenreichen politischen Gesprächen rechnet in Washington und Jerusalem niemand. Weder wird während des gut 50-stündigen Aufenthalts des US-Präsidenten der Nahostkonflikt gelöst noch ein Angriff auf Teherans Nuklearanlagen beschlossen. Das hat einen einfachen Grund. Obamas Reise dient einem besonderen Zweck: Er will unter Beweis stellen, wie eng die Beziehungen zwischen der Supermacht und dem kleinen Israel sind – trotz aller nicht zu leugnenden Differenzen, zum Beispiel bei der Siedlungspolitik.

Sein Aufenthalt von Mittwoch bis Freitag lässt sich auf einen Nenner bringen: Goodwill-Tour.

Dementsprechend symbolisch aufgeladen ist Obamas Programm. Das beginnt schon unmittelbar nach Landung der Air Force One auf dem Tel Aviver Flughafen Ben Gurion. Dort soll Amerikas Staatschef eine Batterie des Raketenabwehrsystems „Iron Dome“ besichtigen, die eigens für den hohen Gast auf dem Airport-Gelände installiert wird. Die USA stellen Israel jährlich viele Millionen Dollar zur Verfügung, um die Waffe zu finanzieren. Überhaupt hat die Militärhilfe nie unter den politischen Streitigkeiten gelitten. Im Gegenteil. So lautet die Botschaft, die von Obamas ersten Schritten auf israelischem Boden ausgehen soll: Wir garantieren eure Sicherheit - heute, morgen, immer.

Israels Gegenwart und Zukunft hat der US-Präsident auch im Blick, wenn er am Donnerstag vor allem mit Jugendlichen in Jerusalems riesiger Kongresshalle das Gespräch sucht. Dem Vernehmen nach war es Obamas ausdrücklicher Wunsch, dort zu reden. Denn diese Form des öffentlichen Auftritts gibt ihm die Möglichkeit deutlich zu machen, dass er dem direkten Kontakt zur Bevölkerung große Bedeutung beimisst. Nicht zuletzt, um seiner engen Verbundenheit zum Land Ausdruck zu verleihen. Eine Geste, die viele Israelis für überfällig halten. Glauben sie doch, dass es Amerika inzwischen mehr oder weniger egal ist, was aus dem Staat der Juden wird.

Derartige Zweifel will Obama möglichst zerstreuen. Zum Beispiel bei seinem touristisch anmutenden Besuch des Israel-Museums. Dort liegen im Schrein des Buches die berühmten Qumran-Rollen, jene in Höhlen am Toten Meer entdeckten Zeugnisse des antiken Juden- und frühen Christentums. Mehr als 2400 Jahre alt sind die Qumran-Rollen und nach Lesart vieler Israelis ein Ausweis dafür, dass das Judentum im Land tief verwurzelt ist. Und der US-Präsident scheint diese historischen Verbindungen nicht in Zweifel ziehen zu wollen.

In anderen politisch heiklen Fragen lässt der Gast aus Washington deutlich mehr Zurückhaltung erkennen. Obama wird zum Beispiel – anders als bei seinem Besuch 2008 – einen Bogen um die Klagemauer machen. Das bedeutendste Heiligtum des Judentums steht in Ost-Jerusalem, das Israel im Sechstagekrieg 1967 erobert hat. Doch die internationale Staatengemeinschaft hält die spätere Annexion des Territoriums für völkerrechtswidrig. Ein US-Präsident vor der Klagemauer? Das könnte diplomatische Verwerfungen zur Folge haben. Also hält sich Obama lieber fern. Auch um die Palästinenser nicht zu brüskieren. Für die hat er dieses Mal ohnehin kaum Zeit übrig. Israels Befindlichkeiten und Bedürfnisse – sie stehen im Mittelpunkt.

Gleiches gilt wohl für die ausführlichen Gespräche mit Benjamin Netanjahu. Mehrere Treffen sind vorgesehen. Einige könnten sogar laut Programm mehrere Stunden dauern. Es gibt immerhin einiges zwischen Israels Premier und Amerikas Präsidenten zu bereden. Vor allem der Konflikt mit dem Iran wird eine große Rolle spielen. Um in dieser Frage Einvernehmen herzustellen, wäre aus Sicht der Beteiligten nicht zuletzt eine angenehme, gar vertrauliche Gesprächsatmosphäre wünschenswert. Bislang allerdings verbindet Obama und Netanjahu eine von Herzen kommende Abneigung. Doch gerade Israels Regierungschef muss daran gelegen sein, das Verhältnis zu den USA zu verbessern. Schließlich ist der Staat der Juden auf die Supermacht angewiesen. Da kann eine Geste des guten Willens schon weiterhelfen. In Jerusalem hat man sich deshalb etwas ganz Besonderes ausgedacht. Obama bekommt vor Beginn der Gespräche einen Nano-Chip als Geschenk. Und der beinhaltet Symbolträchtiges: Amerikas und Israels Unabhängigkeitserklärung. Wenn das nicht verbindet.

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vor 4 Monaten

#42

Re: Israel: Lieber allein als beliebt



Obama umarmt Israel und fordert es heraus

Mit seiner Rede in Jerusalem hat US-Präsident Obama den Israelis Mut gemacht, ihre Zukunft selbst zu gestalten: Frieden sei der einzige Weg zur Sicherheit.


Barack Obama hatte es abgelehnt, im israelischen Parlament zu sprechen, er wollte sich direkt an das Volk wenden. Die Rede des US-Präsidenten galt als das Herzstück seines Besuchs, manche sahen darin ein Pendant zu seinem Auftritt 2009 in Kairo. Es wurde ein Vortrag voller Empathie, aber mit einer sehr klaren Botschaft: Ihr seid nicht allein, wir stehen zu euch, deshalb sollt ihr Risiken wagen, um die Zukunft eures Landes zu sichern. Und der einzige Weg dorthin führt über einen Palästinenserstaat.

Als Zuhörer hatte sich Obama wie schon in Kairo Studenten ausgesucht, die ihm nun auch in Jerusalem laut und oft applaudierten. Wobei der Vergleich zur Rede an der ägyptischen Universität deutlich hinkt: Sie war ein Paukenschlag gewesen, der eine jahrelange Entfremdung zwischen den USA und der arabischen Welt überwinden sollte. Obama wollte nach dem Abtritt seines dort so verhassten Vorgängers Bush ein neues Kapitel aufschlagen. Eine derart tiefgreifende Entfremdung gab es zwischen Amerikanern und Israelis nie, allen Meinungsverschiedenheiten zum Trotz.



Was Obama in Jerusalem vortrug, war vielmehr als einfühlsamer Weckruf konzipiert. Die jungen Israelis sollten Druck auf ihre neue Regierung ausüben, damit diese sich künftig aktiv um Frieden bemühe. Obamas Taktik hatte zwei Phasen: Erst umarmte er sein Publikum, dann forderte er es heraus.

Zur Umarmung gehörte Obamas Aufzählung und Anerkennung der Errungenschaften des kleinen Staates – als pulsierende Demokratie, mit einer freien Presse und äußerst lebhaften Debattenkultur, mit einer innovativen Spitzentechnologie, die ihm einen vorderen Platz unter den wichtigsten Industrieländern der Welt auf diesem Feld einräumt. Dabei korrigierte er auch einen Fehler, den ihm seit seiner Rede ihn Kairo viele Israelis nachgetragen hatten. Damals hatte er ihren Staat als ein Resultat des Holocaust charakterisiert und damit die zionistichen Pioniere beiseitegeschoben, die im Land ihrer Vorväter schon längst eine unabhängige Heimstätte für die Juden aufbauten.

Kein Zweifel, dass Israel Feinde hat


Wenige Tage vor dem jüdischen Pessach-Fest erinnerte Obama daran, dass der Wunsch der Juden, als freie Menschen im eigenen Land zu leben schon auf den Auszug aus Ägypten zurückgehe, was ja letztlich auch die Geschichte seiner Leute, der Afro-Amerikaner, geprägt habe. Mehr Umarmung geht kaum.

Obama ließ auch keinen Zweifel daran, dass die Israelis Feinde hätten, die sie "dafür hassen, was sie sind" und nicht dafür, was sie täten. Sie lebten in einem schwierigen Umfeld. Mit einem Seitenhieb auf die EU, die sich mit dieser Kategorisierung immer noch schwer tut, sagte er, die Hisbollah sollte "genannt werden, was sie ist – eine Terrororganisation".

Doch dann folgte die Herausforderung an die vielen jungen Zuhörer in Form einer Frage: Welche Art von Zukunft stellten sie sich für ihr Land, für ihre Nation vor?

Gerade jetzt die richtige Zeit für Friedensinitiativen


Die Israelis befänden sich an einem Scheideweg. Sie täten gut daran, sich aktiv um den Frieden zu bemühen, denn alle militärischen Barrieren und Raketenabwehrsysteme könnten letztlich immer wieder überwunden werden, deshalb sei Frieden der einzige Weg zu echter Sicherheit. Der arabische Frühling, der für viele Israelis längst zu einem islamischen Winter geworden ist, bietet aus Obamas Sicht auch ein "Fenster der Gelegenheiten". Trotz chaotischer Umstände sei gerade jetzt die richtige Zeit für Friedensinitiativen, da in den arabischen Ländern nun nicht mehr automatisch Israel für alle Übel verantwortlich gemacht werden könne.

Frieden müsse mit den Völkern gemacht werden, und die Palästinenser seien ein kraftvoller Anfang. Es gebe dort einen Partner, betonte Obama, der wenige Stunden zuvor mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah zu Mittag gegessen hatte.

Viele Palästinenser, Europäer und auch Israelis aus dem linken Lager hätten sich gewünscht, dass Obama deutlichere Forderungen erheben und konkrete Pläne vorlegen würde. Doch der Präsident zog es vor, rhetorisch zu überzeugen. Er mag in seiner zweiten Amtszeit pragmatischer geworden sein, vielleicht aber auch nur pessimistischer und mit dem Augenmerk auf andere Brandherde. Schon im Vorfeld seiner Reise hatte er immer wieder betont, dass er nicht mehr Frieden wollen könne als die beteiligten Parteien selbst.

"Palästinenser haben das Recht auf einen eigenen Staat"


Statt eines Friedensplans, der wieder scheitern könnte, hielt er den Israelis zwei Zitate vor, die von den Ihren stammen. Expremierminister Ariel Sharon habe gesagt, dass es unmöglich sei, gleichzeitig "einen jüdisch-demokratischen Staat zu haben und Groß-Israel". Das andere Zitat war ein Appell des Schriftstellers und Friedensaktivisten David Grossman, der kurz zuvor seinen Sohn im Libanon-Krieg verloren hatte: "Ein Frieden, bei dem es keine andere Wahl gibt, muss mit genauso viel Kreativität und Entschiedenheit betrieben werden, wie der Krieg."

Obama riet den jungen Israelis, auf ihre politische Führung einzuwirken. Denn sie werde keine Risiken eingehen, wenn die Menschen sie nicht dazu drängten. Weder Besatzung und Ausweisung von Palästinensern seien die Antwort, sagte er. Auch die Palästinenser hätten das Recht auf einen eigenen Staat – Frieden sei möglich.

Die Rede war nicht darauf angelegt, sofort Resultate zu produzieren. Vielmehr wollte Obama erste Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Man wird sehen, ob seine Worte langfristig eine Wirkung entfalten, die Reaktionen der israelischen Fernseh-Kommentatoren waren jedenfalls durchweg positiv. Sie lobten die Rede als Glanzstück.

Doch nicht alle Zuschauer reagierten so. Eine alte Dame, die sich weiter vor den Folgen eines Friedens fürchtet und sich an die Raketen der Hamas erinnert, die an diesem Tag wieder gefallen waren, fragte nach der Rede, was denn passieren würde, wenn "wir jetzt nicht tun, was Obama von uns will".

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vor 4 Monaten

#43

Re: Israel: Lieber allein als beliebt

Ja und die überaus schlauen Palästinenser jagen wieder Raketen auf Israel aus dem Gatzastreifen.
Da frage Ich mich wie ernst es denn verschiedenen Seiten mit einer friedlichen Lösung des Konfliktes eigentlich ist, wenn auch der Iran ( als größter Waffenlieferant und Geldgeber der Palästinenser ) gerade pünktlich zum Besuch Obamas damit droht Tel Aviv und andere Israelische Großstädte in Schutt und Asche zu legen.
Das dokumentiert ja gerade die bedingungslose Bereitschaft den Konflikt zu lösen.
Nur über die Mittel, Atombomben auf Israel oder doch Giftgas wird noch gestritten.
Wenn Ich immer nur das tun würde,

was von mir erwartet wird,

könnte man folgendes auf meinen

Grabstein schreiben:

*** Mein Leben hat allen gefallen, nur mir nicht !***
vor 4 Monaten

#44

Re: Israel: Lieber allein als beliebt

Zitat:
Das dokumentiert ja gerade die bedingungslose Bereitschaft den Konflikt zu lösen.

UN: Israel verletzt Menschenrechte der Palästinenser

wenn der eine esel den anderen langohr schimpft ^^

__________

warte doch nicht immer da drauf das irgendwelche regierungen entscheidungen treffen die wir dann gut oder schlecht finden, sei selbst der unterschied den es braucht, lebe ihn vor und vertritt ihn differenziert und verantwortlich:

Zitat:
Peace must be made among peoples, not just governments. No one step can change overnight what lies in the hearts and minds of millions. But progress with the Palestinians is a powerful way to begin, while sidelining extremists who thrive on conflict and division...


stattdessen ständig dieses einseitige agitieren als wäre die opfer-täter rolle hier immer so ganz selbstverständlich verteilt (zurückzuführen auf religiöse hintergründe?)...

du stellst den ist-zustand dar, fragst aber nie, wie dieser diesesmal entstand - und genau da sollte der blick ganz unbedingt auf den illegalen und aus der ganzen welt, selbst aus israel massiv-kritisierten siedlungsbau als provokation auf die UN-entscheidung, palästina als beobachterstaat anzuerkennen, gehen!

du weißt ja selbst wie das läuft mit dem provozieren und dann den unschuldigen, sterbenden schwan mimen wenn die reaktionen kommen von wegen "wir haben doch nix gemacht, die beschießen uns doch" - it takes two to tango, vor allem aber auch menschen, die das durchschauen und die menschen sind langsam nicht mehr so naiv, israel aufgrund der ww2-thematik alles durchgehen zu lassen, sie verstehen immer mehr, warum es (auch militante) gegenbewegungen zu israel gibt!

das rechtfertigt immernoch keine gewalt von seiten der terroristen (wo man auch nicht erneut die sippenhaft für alle palästinenser ausrufen kann, im gegenteil), nur, will israel frieden, brauchts nen freien und eigenständigen staat für palästina um genau diesen militanten gruppen die existenz und handlungsgrundlage zu entziehen - eigentlich ne ganz einfache kiste die ein 12 jähriger mit einem mindestansatz von empathie verstehen könnte, aber das wissen wir ja alle weil wir es x-mal durchgekaut haben und es immer nur auf den blickwinkel ankommt, den man einnehmen möchte: hetzerisch einseitig wie du und teile der rechtspopulisten in der israelischen führung, oder friedens und lösungsorientiert für alle seiten wie obama, der das mit dieser berechtigten kritik an israel, als israel-unterstützer wohlgemerkt, nochmal deutlich machte!

Zitat:
But the Palestinian people’s right to self-determination and justice must also be recognized. Put yourself in their shoes – look at the world through their eyes. It is not fair that a Palestinian child cannot grow up in a state of her own, and lives with the presence of a foreign army that controls the movements of her parents every single day. It is not just when settler violence against Palestinians goes unpunished. It is not right to prevent Palestinians from farming their lands; to restrict a student’s ability to move around the West Bank; or to displace Palestinian families from their home. Neither occupation nor expulsion is the answer. Just as Israelis built a state in their homeland, Palestinians have a right to be a free people in their own land.


bei der rede waren israelische und palästinensische studenten im raum, sie saßen friedlich nebeneinander, applaudierten an den selben stellen weil sie die gleichen friedlichen ziele haben, von den gleichen politischen hetzerein aus beiden richtungen die schnauze voll haben, sie arbeiten friedlich miteinander, sie lernen friedlich miteinander, manche leben sogar friedlich miteinander und gründen familien - vielleicht wird es langsam zeit, das deine generation sich aus der politik verabschiedet und exakt diese menschen das steuer übernehmen, vielleicht ist es genau diese generation, die aufgrund solcher differenzierten reden wie von obama und eigenen erfahrungen irgendwann den unterschied ausmachen wird, den wir nicht hinbekommen!

vielleicht explodiert uns aber auch vorher noch die welt deswegen - wenn dies passiert, sollte man den schuld-anteil israels dabei aber nicht aus "vetternwirtschaft" ausblenden!
vor 4 Monaten

#45

Re: Israel: Lieber allein als beliebt

Zitat:
Kerry kündigt neue Nahostfriedensgespräche an

Israelis und Palästinenser wollen nach mehrjähriger Pause neue Friedensgespräche aufnehmen. Das sagte US-Außenministerminister Kerry bei seinem sechsten Nahostbesuch.


US-Außenminister John Kerry hat eine neue Runde direkter Nahost-Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern angekündigt. In der jordanischen Hauptstadt Amman sagte er, Israel und die Palästinenser hätten sich auf eine "Grundlage" für eine Aufnahme von Nahostfriedensgesprächen geeinigt. Beide Seiten wollten in der kommenden Woche in Washington zu ersten Beratungen zusammenkommen. Die Friedensgespräche für den Nahen Osten liegen seit mehreren Jahren auf Eis.

Kerry ist zum sechsten Mal seit seinem Amtsantritt im Februar im Nahen Osten, um die unterbrochenen Direktverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern wieder in Gang zu setzen. Dabei hatten sich die USA immer wieder um eine Verständigung zwischen Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Israels Premier Benjamin Netanjahu bemüht.

Der Sprecher von Abbas, Nabil Abu Rudeineh, sagte in Ramallah: "Als Ergebnis der Treffen und langen Diskussionen mit Präsident Abbas während der vergangenen Tage wurden Fortschritte erzielt, die ein Übereinkommen über die Prinzipien ermöglicht haben, die die Wiederaufnahme von Gesprächen zulassen". Es müssten jedoch noch einige Detailfragen geklärt werden, sagte er ohne Einzelheiten zu nennen. Wenn alles nach Plan verlaufe, werde Kerry den palästinensischen Chefunterhändler Saeb Erekat und einen Vertreter Israels in den kommenden Tagen zu ersten Gesprächen nach Washington einladen.

US-Präsident Barack Obama telefonierte mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und forderte ihn auf, "so früh wie möglich" an den Verhandlungstisch mit den Palästinensern zurückzukehren.

Zu den größten Herausforderungen im Streit um die Landesgrenzen wird die Frage des künftigen Status von Jerusalem sein mit den heiligen Stätten von Juden, Muslimen und Christen. Israel beharrt darauf, dass dies seine "ewige und unteilbare" Hauptstadt sei. Dagegen lassen Palästinenser keinen Zweifel daran, dass sie keinen eigenen Staat ohne Ost-Jerusalem als ihre Hauptstadt akzeptieren würden. Dort aber befindet sich der Tempelberg mit der Klagemauer, die heiligste Stätte der Juden. Im Jahr 2000 scheiterte ein Nahost-Gipfel genau an der Jerusalem-Frage.

Widerwilliges Ja zur Verhandlung


Von ähnlichem Kaliber ist das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge aus dem Gebiet des heutigen Israel, die während und nach dem Krieg von 1948/49 ihre Heimat verließen. Die Zahl dieser in den Palästinensergebieten und in Israels Nachbarländern lebenden Menschen und deren Nachkommen wird auf etwa fünf Millionen geschätzt. Sie sollen nach dem Willen Israels kein Recht auf Rückkehr nach Israel erhalten. Für Abbas könnte ein solches Zugeständnis einem politischen Selbstmord gleichkommen.

Zudem beharrt Israel auf Sicherheitsgarantien. So soll ein möglicher Palästinenserstaat entmilitarisiert und seine Grenzen rundum von israelischen Soldaten kontrolliert bleiben. Deshalb sollen nach Netanjahus Willen auch künftig an der Grenze zu Jordanien israelische Soldaten stationiert bleiben. Das stünde jedoch in Konflikt mit dem souveränen Staat, von dem die Palästinenser träumen.

Allerdings ist auch vielen Israelis klar, dass der Status quo nicht mehr lange aufrecht zu erhalten ist. Netanjahu sagte kürzlich: "Wir brauchen eine Lösung des Konflikts, weil wir keinen binationalen Staat wollen." Schon Obama hatte Israel bei seinem Besuch im März gewarnt. Er zitierte dabei den früheren Ministerpräsidenten Ariel Scharon: "Wir können nicht einen jüdischen und demokratischen Staat haben und gleichzeitig das ganze Land Israel kontrollieren wollen. Wenn wir auf diesem Traum beharren, werden wir alles verlieren."

vor 4 Tagen

#46

Re: Israel: Lieber allein als beliebt

Zitat:
Israel will palästinensische Häftlinge freilassen

Israel kündigt an, langjährige Gefangene aus Palästina aus der Haft zu entlassen. Damit wird eine Voraussetzung der Palästinenser für Friedensgespräche erfüllt.


Israel hat die Freilassung einer begrenzten Zahl palästinensischer Häftlinge angekündigt. Dies sei eine "starke Geste" gegenüber der palästinensischen Seite, sagte der israelische Minister für Internationale Beziehungen, Juval Steinitz. Der Schritt war eine der Forderungen der Palästinenser für neue Friedensgespräche. Die Freilassungen sollen schrittweise erfolgen. "Ich werde keine Zahlen nennen, aber darunter werden Schwergewichte sein, die bereits seit Jahrzehnten in Haft sind", sagte Steinitz.

Gleichzeitig stellte er klar, dass Israel keine weiteren Forderungen der Palästinenser als Grundlage der Verhandlungen akzeptiert habe. Dies betreffe sowohl den Stopp des israelischen Siedlungsbaus als auch die Anerkennung der Grenzen, wie sie vor dem Sechs-Tage-Krieg 1967 bestanden. Zugleich hätten sich die Palästinenser verpflichtet, nicht in internationalen Foren wie den Vereinten Nationen gegen Israel vorzugehen, heißt es.

Zurzeit sind in Israel nach Angaben der Menschenrechtsorganisation B'Tselem mehr als 4.700 Palästinenser inhaftiert. Fast 170 von ihnen werden demnach im Rahmen eines Verfahrens festgehalten, das eine Inhaftierung ohne Anklage erlaubt.

US-Außenminister John Kerry hatte am Freitag neue Friedensgespräche zwischen Israel und Palästinensern angekündigt. Unterhändler beider Seiten hätten eine Basis gefunden, um in Washington Verhandlungen zu führen, sagte Kerry. Nach Angaben von Steinitz verpflichtete sich die palästinensische Seite, mindestens neun Monate lang "ernsthaft zu verhandeln". Die Gespräche könnten bereits in der kommenden Woche beginnen.

Die Ankündigung neuer Verhandlungen wurde international begrüßt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte Israel und die Palästinenser zu "Führungsstärke, Mut und Verantwortungsbewusstsein" auf, um zu einer Zwei-Staaten-Lösung zu gelangen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) sagte: "Das kann der erste Schritt zu einem Durchbruch nach dem Stillstand im Nahost-Friedensprozess in den letzten Jahren sein."

Die radikalislamische Hamas lehnte die Wiederaufnahme der Friedensgespräche hingegen ab. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas habe kein Recht, im Namen des palästinensischen Volkes zu verhandeln, sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri.

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vor 4 Tagen